Informationen

AD(H)S

1. Die Symptome
2 Was ist ADS
3. Was ist ADHS
4. AD(H)S und Therapie

1. Die Symptome

ADS-Symptome im Säuglings-, Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter
Quellen: Helga Simchen: Die vielen Gesichter des ADS; Russell A. Barkley: Das große ADHS-Handbuch für Eltern; Lislott Ruf-Bächtiger: Frühkindliches psychoorganisches Syndrom-POS, ADS

1.1 ADS-Symptome im Säuglingsalter

  • unstillbares Weinen (phasenhaft)
  • oberflächlicher Schlaf
  • können Streicheln nicht genießen
  • unruhig und unausgeglichen
  • zeitiges Laufen
  • kein ausdauerndes „Spielen“
  • Trinkschwierigkeiten

1.2 ADS-Symptome beim Kleinkind (1.-3. Lebensjahr)

  • hochgradige motorische Unruhe oder auffallend ruhig und brav
  • spielt nur kurzzeitig, schnell wechselnd in der Beschäftigung, ohne sie zu beenden
  • verzögerte Sprachentwicklung
  • fein- und grobmotorisch ungeschickt
  • lernt schwer, sich allein anzuziehen
  • motzt schnell und unangemessen stark
  • fällt „über die eigenen Beine“ und weint leicht
  • Auffälligkeiten in der Mundmotorik (offener Mund, sabbert lange)
  • hat Umstellungs- oder Anpassungsprobleme
  • überängstlich, klammert, sehr anhänglich
  • kann nicht warten, bis es an der Reihe ist
  • empfindlich oder extrem unempfindlich gegenüber Außenreizen
  • kann sich nicht wehren, gibt schnell auf oder reagiert unangemessen stark sowohl körperlich als auch gefühlsmäßig

1.3.1 ADS-Symptome beim Kindergartenkind, hyperaktiv (4.-6. Lebensjahr)

  • motorisch sehr unruhig, immer in Bewegung
  • spricht schnell und laut, schreit herum
  • regt sich leicht und übermäßig stark auf
  • reagiert spontan und oft unüberlegt, schlägt schnell zu
  • fragt viel, wartet aber oft die Antwort gar nicht ab
  • kann nicht lange zuhören, vergisst und verliert viel
  • bei Unsicherheit schnell aggressiv
  • hat Sprachprobleme: Stammeln, Schwierigkeiten einige Konsonanten auszusprechen
  • hält den Stift verkrampft und drückt ihn viel zu sehr auf
  • kann schlecht malen und Linien einhalten
  • hält sich nicht an Regeln, vergisst sie und redet immer dazwischen
  • will immer bestimmen, motzt schnell, ist schnell beleidigt
  • hat mit sich und anderen keine Geduld
  • hat einen großen Gerechtigkeitssinn, verzeiht auch schnell
  • schläft spät ein, braucht wenig Schlaf

1.3.2 ADS-Symptome beim Kindergartenkind, nicht hyperaktiv

  • verhält sich ängstlich und unsicher
  • weint und motzt leicht, ist stimmungslabil
  • begreift manches langsam, kann nicht zuhören, sagt gleich: das kann ich nicht
  • Auffälligkeiten in der Mundmotorik, spricht undeutlich
  • Auffälligkeiten in der Sprache, verwechselt Konsonanten
  • motorische Probleme, malt und bastelt nicht gern
  • Probleme beim Schwimmen lernen und beim Fahrrad fahren
  • selten Kontaktaufnahme zu gleichaltrigen Kindern
  • im Kindergarten Rückzugs- und Regressionstendenzen
  • spielt gern allein in der Puppen- oder Bauecke (oft stundenlang)
  • hat über viele Jahre immer den gleichen Freund
  • in seiner Tätigkeit viel zu langsam oder viel zu schnell
  • zieht sich aus dem Stuhlkreis zurück, kann nicht zuhören
  • kann sich nicht allein beschäftigen, langweilt sich immer
  • vergisst und verliert immer wieder Gegenstände

1.4.1 ADS-Symptome beim Schulkind, hyperaktiv

  • ist motorisch unruhig, immer in Bewegung und zappelt viel
  • unkonzentriert, kann nicht zuhören und vergisst viel
  • spielt und arbeitet unbeständig, wechselt schnell von einer Beschäftigung zur anderen
  • hat motorische Probleme, kann seine Kraft schlecht dosieren
  • guter Beobachter, bemerkt alles, kann andere gut durchschauen
  • nimmt alles wahr, kann schlecht zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden
  • antwortet oft, noch bevor die Frage richtig gestellt wurde
  • glaubt alles zu können und überschätzt sich leicht
  • lernt nicht aus Fehlern, fühlt sich schnell ungerecht behandelt
  • ist sehr laut, aber selbst oft geräuschempfindlich
  • kann schlecht mit den Hausaufgaben anfangen und unterbricht sie oft
  • will immer bestimmen, kann Gefahren schlecht einschätzen
  • setzt sich für andere ein, auch wenn es dadurch selbst Ärger bekommt
  • kommt mit Gleichaltrigen schlechter aus als mit älteren oder jüngeren
  • sammelt nutzlose Dinge

1.4.2 ADS-Symptome beim Schulkind, nicht hyperaktiv

  • ist unkonzentriert, verträumt und viel zu langsam
  • hat Probleme in der Feinmotorik, beim Schreiben und Malen
  • leicht ablenkbar, vergisst und überhört viel
  • innerlich und motorisch unruhig, im Denken langsam und umstellungserschwert
  • ist zu empfindlich, weint leicht, ist schnell gekränkt
  • kann Kritik nicht vertragen, fühlt sich ungeliebt und missverstanden
  • macht zu Hause stundenlang und nicht allein Hausaufgaben
  • ist ängstlich und traut sich nichts zu
  • bleibt in der sozialen Reife zurück, spricht manchmal in Babysprache
  • hat oft Kopf- oder Bauchschmerzen
  • lässt sich leicht ärgern, kann sich nicht entsprechend wehren

1.5 ADS-Symptome bei Jugendlichen

  • spätere Pubertät als bei Gleichaltrigen, aber intensiver und länger
  • Selbstwertproblematik mit Versagensängsten und Selbstwertkrisen
  • mangelnde Selbstkontrolle mit starken Stimmungsschwankungen
  • sehr sensibel mit großem Gerechtigkeitssinn
  • extreme Reaktion bei Trennung, Verlust und Enttäuschung
  • schneller Wechsel von Interessen und Freunden oder Rückzug in die Isolation
  • Probleme bei der Berufsfindung, können sich nicht entscheiden
  • starker Wille, wenn von etwas überzeugt und begeistert
  • kein Zeitgefühl, Leben zwischen Langeweile und Zeitstress
  • Schwierigkeiten, konzentriert zu lernen und das Gelernte zu behalten
  • Schwarz-Weiß-Denken mit depressiven Löchern
  • Impulssteuerungsschwäche mit Panikattacken und Blackout-Reaktionen
  • Frustrationsintoleranz
  • Selbstgefährdung, um sich zu spüren und sich abzureagieren
  • Neigung zum Nikotin- und Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum
  • Freude an Geschwindigkeit und Computerspielen oder Rückzug in eine Traumwelt

1.6 ADS-Symptome bei Erwachsenen

  • Ziellosigkeit trotz vieler Pläne bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen
  • leben im Hier und Jetzt, sind leicht beeinflussbar, schnell zu begeistern
  • bei Interesse arbeiten sie unermüdlich und können sich durch ihre Fähigkeit der Überfokussierung dann gut auf diese Sache konzentrieren
  • Stimmungsschwankungen zwischen Impulsivität und „depressiven Löchern“
  • unzuverlässig und ungeduldig bei Entscheidungen privater, geschäftlicher oder finanzieller Art, oder
  • perfektionistisch mit sturen, fast zwanghaften Regeln
  • niedrige Stresstoleranz, häufiger Jähzorn und fehlende Ausdauer
  • Pessimismus, mangelndes Selbstvertrauen, fehlende Motivation
  • keine Strukturierung, keine Zielsetzung, fehlende realistische Perspektive
  • unfähig, „nein“ zu sagen, werden leicht ausgenutzt, zu gutmütig
  • Schwierigkeiten in der Kommunikation, können nicht zuhören und ihre Ideen verständlich einbringen, fühlen sich unverstanden
  • Schwarz-Weiß-Denken, wenig kompromissbereit, undiplomatisch
  • kein Zeitgefühl, verlassen sich auf Andere, arbeiten dann unter Stress

2. Was ist ADS

Die Links in diesem Abschnitt verweisen auf die Homepage von Dr. Gumpert
Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum folgenden Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de

Synonyme im weiteren Sinne

Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hans-guck-in-die-Luft, Psychoorganisches Syndrom (POS), Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Attention-Deficit-Disorder (ADD), minimal brain syndrome, Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, Hans guck in die Luft.
ADHS, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Zappelphilipp - Syndrom, Zappel - Philipp, Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung, Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD), Fidgety Phil.


Definition

Im Gegensatz zum Aufmerksamkeits - Defizit - Hyperaktivitäts - Syndrom (ADHS) umfasst das Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom (ADS) ein unter Umständen sehr stark ausgeprägtes unaufmerksames aber keinesfalls impulsives oder hyperaktives Verhalten. ADS - Kinder werden häufig als Träumer bezeichnet und wirken oftmals geistig abwesend. In Extremensituationen erweckt es den Eindruck als sei die “Körperhülle” des Kindes zwar anwesend, mehr aber auch nicht!
Um keine fehlerhafte Diagnose zu stellen, somit nicht prinzipiell alle unkonzentrierten, “träumenden” Kinder als ADS - Kinder zu bezeichnen hat man vor die eigentliche Diagnose einen sogenannten Beobachtungspuffer / Beobachtungszeitraum gestellt. Auffällige Symptome, die ein ADS vermuten lassen, sollten sich über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr hinweg in verschiedenen Lebensbereichen des Kindes (Kindergarten / Schule, zu Hause, Freizeit) immer wieder und vor allem in ähnlicher Weise gezeigt haben.

Neuere Studien zur Ursachenforschung gehen mittlerweile von einer fehlerhaften Informationsweiterleitung und -verarbeitung zwischen den beiden Hirnabschnitten (Hirnhälften) aus. Auf der übergeordneten ADS - Seite erfahren Sie mehr über die Ursachen eines ADS.
Auch wenn das Träumen und Unaufmerksamkeit generell Desintersse am Unterrichtsgegenstand zu signalisieren scheinen, bedeutet dies nicht, dass ADS - Kinder generell kein Interesse am Unterricht haben. Es bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass ADS - Kinder weniger begabt sind, denn auch sie können eine Hochbegabung aufweisen. Aufgrund der Tatsache, dass - bedingt durch die mangelnde Konzentrationsfähigkeit - Wissenslücken entstehen, können früher oder später Probleme in schulischen Bereichen hinzutreten. Häufig beziehen sich die Probleme auf das Lesen - und Rechtschreiben, bzw. das Rechnen. Eine Lese- Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche sind dann häufig das Resultat.
Generell ist es auch nicht auszuschließen, dass ADS - Kinder unter einer Teilleistungsstörung im Sinne einer Legasthenie oder Dyskalkulie leiden. Auch weitere psychische Erkrankungen sind denkbar und nicht von der Hand zu weisen. Als Beispiele seien hier erwähnt: Depressionen, Tics, Tourette - Syndrom, etc.


Zusammenfassung

Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom fallen durch Tagträume und Unaufmerksamkeit auf und verhalten sich nur selten impulsiv. Die Fähigkeit zu konzentriertem Arbeiten ist somit auch in dieser Form des ADS nur phasenweise gegeben. In der Regel entstehen durch diese Konzentrationsschwäche teilweise gravierende Schwächen in einzelnen, bzw. mehreren schulischen Bereichen. So leiden aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder auch häufig unter einer Lese- Rechtschreibschwäche und / oder einer Rechenschwäche.

Generell ist es möglich, das ein ADS - Kind auch hochbegabt ist. Es ist allerdings ungleich schwieriger, diese Hochbegabung festzustellen. Dies liegt unter anderem auch daran, dass man es einem “träumenden” Kind oftmals nicht zutraut, auch hochbegabt zu sein. Eine gewisse Offenheit und Kenntnis der Symptomatik eines ADS ist also erforderlich. Im Rahmen der ADS - Diagnostik ist nicht zuletzt deshalb die Intelligenzdiagnostik häufig Grundlage der Diagnose.
Ebenso wie eine Hochbegabung lassen sich auch Teilleistungsschwächen (Legasthenie, Dyskalkulie) niemals ausschließen, sodass unter Umständen auch in diese Richtung diagnostiziert werden muss.

Eine Therapie bei diagnostiziertem ADS sollte stets auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abgestimmt werden. Nach Möglichkeit sollte sie ganzheitlich erfolgen und alle Erziehungsbereiche des Kindes betreffen. Weitere Informationen zur Therapie des ADS finden sie auf der entsprechenden Seite.

Ähnlich wie beim ADHS erfordert ein ADS - Kind viel Zuwendung, Zuneigung und Geduld. Tadeln und Beschimpfen der Kinder bewirkt keine dauerhafte Verhaltensänderung und schafft Frust auf beiden Seiten. Wenn konsequentes erzieherisches Handeln sowie das Aufstellen und Einhalten vereinbarter Regeln ansatzweise funktionieren, ist eine erste Hürde genommen und die Basis für weiteres therapeutisches Wirken gelegt.


Diagnose des ADS

Insbesondere die Diagnosestellung bei einem ADS ist nicht einfach. Dies liegt unter anderem daran, dass aufgrund der Symptomatik ADS - Kinder vom Verhalten her nicht unbedingt negativ auffallen müssen. Durch ihre Tagträume und ihre häufige geistige Abwesenheit können sie durchaus mit schüchternen Kindern gleichgesetzt werden. Von seiten der ErzieherInnen und auch der LehrerInnen erfordert es also in besonderer Weise einer Offenheit gegenüber dieser Problematik.
Zu warnen ist allerdings auch vor einer übertriebenen Besorgtheit, denn nicht jedes stille und abwesende Kind hat gleichzeitig ein ADS. Anders gesagt: ADS darf nicht als Entschuldigung bei vorliegender Antriebslosigkeit oder bei “Bocklosigkeit” in bestimmten stressigen Situationen gewertet werden.
Die Diagnosestellung wird außerdem dadurch erschwert, dass es zwar einige Symptome gibt, die für ein ADS typisch sind, allerdings ist der Katalog möglicher Verhaltenssymptomatiken niemals vollständig, zum anderen muss auch nicht jede Symptomatik zwangsläufig in Erscheinung treten. Es handelt sich hierbei also keinesfalls um eine homogene (in gleicher Weise und mit immer gleichen Symptomen auftretende) Erkrankung.

Aus diesem Grund sind genaue Beobachtungen im Vorfeld unerlässlich. Die Beobachtungen müssen sich immer auf alle Lebensbereiche (Kindergarten / Schule, häusliche Umgebung, Freizeit) beziehen. Die oben genannten Symptome können dabei helfen, erste Auffälligkeiten festzustellen. Generell wird davon ausgegangen, dass die Symptomfelder bereits vor der Einschulung auftreten und sich auch über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr immer wieder regelmäßig zeigen. Wie bereits oben erwähnt, können die Verhaltensweisen vom jeweiligen Entwicklungsstand deutlich abweichen.

Eine Diagnostik sollte stets umfassend gestellt werden und sich somit auf folgende Bereiche erstrecken:

  1. Befragung der Eltern
  2. Beurteilung der Situation durch die Schule (Kiga)
  3. Erstellung eines psychologischen Gutachtens
  4. Die klinische (ärztliche) Diagnostik


Die Befragung der Eltern

In aller Regel stellen Eltern die wichtigsten Bezugspersonen eines Kindes dar, wodurch sie eine zentrale und wichtige Rolle im Hinblick auf die Beobachtungsmöglichkeit eines Kindes spielen. Eine Beobachtung des Kindes innerhalb des Schutzraumes “Familie” kann besondere Aufschlüsse über das kindliche Verhalten geben. Immer wieder wird davon berichtet, dass es Eltern nicht besonders schwer fällt, Normunterschiede zu erkennen, dass es ihnen aber sehr schwer fällt, beobachtete Verhaltensabweichungen zuzugeben. Dies ist auf der einen Seite verständlich, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man einem Kind durch diese Abwehrmechanismen nicht hilft. Das “Scheuklappendenken” in Form von: “Das wächst sich schon aus” ist in keinem Fall angebracht.

Es ist wichtig zu wissen, dass Kinder, die zweifelsohne an einem ADS leiden, dies nicht tun weil Eltern in der Erziehung eventuell Fehler unterlaufen sind. ADS ist nicht die Folge eines Erziehungsdefizites auch wenn es oft den Anschein erweckt, kann aber dadurch negativ beeinflusst werden.
Die Akzeptanz der Probleme ist ein wichtiger Aspekt - nicht nur im Hinblick auf eine objektivere diagnostische Einschätzung, sondern vor allen Dingen auch im Hinblick auf therapeutische Erfolge. Eltern, die die Problematik akzeptieren, werden vermutlich einer Therapie auch positiver entgegentreten und können somit ihrem Kind viel besser helfen. Und darum sollte es letzten Endes gehen.


Die Beurteilung der Situation durch Schule / Kiga

Sowohl dem Kindergarten als auch der (Grund-)Schule bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur Beobachtung eines “auffälligen” Kindes. Dabei sprechen sowohl die ErzieherInnen als auch die LehrerInnen lediglich Verdachtsmomente, nicht jedoch die eigentliche Diagnose aus. Die Beurteilung der Situation durch die Schule (Kiga) ist lediglich ein - allerdings ein wichtiger - Bestandteil einer umfassenden Erhebung.

Wichtige Beobachtungen, insbesondere im Hinblick auf Frustrationstoleranz, Über- oder Unterforderung, aber auch Probleme in anderen Bereichen, wie beispielsweise eine Lese- Rechtschreibschwäche oder eine Rechenschwäche, sollten in einem Beobachtungsbogen festgehalten werden. Dabei erscheint es wichtig, dass alle ErzieherInnen, bzw. LehrerInnen, die das Kind betreuen, gemeinsam an der Beobachtung arbeiten. Wichtig ist aber auch ein konsequenter und ehrlicher Austausch mit den Eltern und das Gespräch mit dem schulpsychologischen Dienstes, bzw. den betreuenden Therapeuten.


Erstellen eines psychologischen Gutachtens

Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die vom Alter des Kindes abhängen. Während bei Vorschulkindern eine so genannte Entwicklungsdiagnostik vorgenommen wird, unterliegen (Grund-) Schulkinder unter anderem in der Regel auch einer Intelligenzdiagnostik. In beiden Erhebungen wird neben den eigentlichen Beobachtungskriterien eines Testverfahrens in besonderer Weise auch darauf geachtet, wie sich das Kind in der Testsituation verhält. Wenn Sie sich weitreichender mit der Thematik Intelligenz und Intelligenzdiagnostik beschäftigen möchten, clicken Sie bitte hier auf: Hochbegabung.

Welche diagnostischen Testverfahren im einzelnen eingesetzt werden, ist unterschiedlich. Bekannte Verfahren zur Messung von Intelligenz, Entwicklung und Teilleistungsstörungen sind beispielsweise: HAWIK (Hamburger Wechsler Intelligenztest für Kinder), der CFT (Culture Fair Intelligence Test) uvm.

Der HAWIK testet über verschiedene Untertests, wie beispielsweise: Bildergänzungen, Allgemeinwissen, rechnerisches Denken usw. die praktische, verbale und allgemeine Intelligenz.

Der CFT misst die individuelle Fähigkeit eines Kindes zur Erkennung von Regeln und zur Identifikation bestimmter Merkmale. Er misst darüber hinaus, in welchem Maße das Kind zur nonverbalen Problemerfassung und -lösung fähig ist. Insgesamt besteht der Test aus fünf verschiedenen Untertests.

Neben der Messung der Intelligenz, die auch eine eventuelle Hochbegabung ermitteln kann, gibt es Möglichkeiten zum Testen der Aufmerksamkeit (z.B. DAT = Dortmunder Aufmerksamkeitstest), zur Messung der Fähigkeit zu problemlösenden Handeln und zur Messung der Konzentrationsfähigkeit.


Die klinische (ärztliche) Diagnostik

Es wurde bereits angesprochen, dass eine Diagnose aus mehreren Beobachtungsmomenten bestehen sollte. Das ist wichtig, um eine Fehldiagnostik zu vermeiden, denn viele Kinder sind lebhaft und neugierig oder aber ruhig und introvertiert ohne dass eine “Störung” im Sinne eines ADS bzw. ADHS vorliegt. Eltern, LehrerInnen, bzw.ErzieherInnen und auch Psychologen spielen demnach eine wichtige Rolle zum Treffen einer passenden Diagnose, stellen sie aber nicht selbst aus. Das Ausstellen der Diagnose ist in Deutschland die Aufgabe des Kinderarztes.

Dies hat zur Folge, dass - basierend auf den Beobachtungen - auch gezielte Untersuchungen durchgeführt werden. Dies sind in der Regel neurologischer und internistischer Art. Sie alle zielen primär darauf ab, organische Probleme als Ursache für das auffällige Verhalten auszuschließen (= Ausschlussdiagnostik).
In der Regel veranlasst der Kinderarzt zunächst ein umfassendes Blutbild (Ausschluss von Schilddrüsen- Erkrankungen, Eisenmangel, etc.) und unterzieht dem Kind ebenso einer körperlichen Untersuchung (Ausschluss von Augen- und Ohrerkrankungen, Allergien und deren Begleiterkrankungen (Asthma, ggf. Neurodermitis; siehe: Differentialdiagnostik). Die kindlichen U - Untersuchungen reichen oftmals im Hinblick auf die genaue Untersuchung der Sinnesorgane, insbesondere des Ohres und der Augen, nicht aus. Spezifischere Untersuchungen werden notwendig um auszuschließen, dass die Probleme darin begründet liegen, dass ein Kind einfach schlecht sieht oder hört. In beiden Fällen können Probleme in diesem Bereich dafür sorgen, dass sich ein Kind nicht konzentrieren und ausreichend mitarbeiten kann.
Ein EEG (Elektroenzephalogramm) dient der Ermittlung von Potentialschwankungen im Gehirn und ermöglicht Rückschlüsse auf eventuelle Funktionsstörungen des ZNS (= zentrales Nervensystem).
Das EKG (Elektrokardiogramm) untersucht den Herzrythmus und die Herzfrequenz. Somit dient es im Rahmen der ADS - Diagnostik eher als differentialdiagnostische Maßnahme zur Ermittlung eventueller Herzrhythmustörungen, die unter Umständen einer speziellen Medikation bedürfen, bzw. eine ADS - typische Medikation nicht ermöglichen.

Eine Möglichkeit zur Erfassung eines Ist - Zustandes aus verschiedenen Sichtweisen ermöglicht die nach ihrem Entwickler benannte Achenbach - Skala. Neben der Berücksichtigung des Alters und des Geschlechts des Kindes, bietet die Achenbach - Skala die Möglichkeit durch getrennte Fragebögen für Eltern, Erzieher / Lehrer und Kinder die Gesamtsituation des Kindes möglichst objektiv zu betrachten. Dies ist in besonderer Weise stets abhängig von der Ehrlichkeit der befragten Personen.

Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum eben gelesenen Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de


3. Was ist ADHS

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Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum folgenden Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de

Synonyme im weiteren Sinne

Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Psychoorganisches Syndrom (POS), Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Hans-guck-in-die-Luft, Attention-Deficit-Disorder (ADD), minimal brain syndrome, ADS Medikamente, Methylphenidat, Antidpressiva, ADS Psychotherapie, ADS Heilpädagogik, ADS Ernährung, ADS und Familie.
ADHS, Zappelphilipp - Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung, Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD), Fidgety Phil.


Definition

Unter einem Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom versteht man ein ausgeprägt unaufmerksames, teilweise auch impulsives Verhalten, das über einen längeren Zeitraum (etwa sechs Monate) hinweg in mehreren Lebensbereichen (Kindergarten / Schule, zu Hause, Freizeit) auffällig wird. Dabei muss ADS nicht zwangsweise mit Hyperaktivität verbunden sein.
Unter ADS leiden vielmehr auch Kinder, die durch Träumen oder ähnliches in Erscheinung treten. Die gezeigten Verhaltensweisen entsprechen meist nicht dem Entwicklungsstand des Kindes, manifestieren sich allerdings, was zur Folge hat, dass die entsprechenden Verhaltensweisen nicht phasenweise auftreten, sondern andauern. Dies hat zur Folge, dass die Problematik ohne geeignete Hilfe nicht überwunden werden kann. Es gibt zwei Formen eines Aufmerksamkeits - Defizit - Syndroms: Neben dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität (ADS), gibt es noch die hyperaktive Variante davon, das ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität), sowie den Mischtyp aus beiden Varianten.

Beiden Begriffen gemein ist die Tatsache, dass es sich um ein klar definiertes Krankheitsbild handelt, die durch unterschiedliche Symptome des ADS gekennzeichnet werden. Kinder mit einer ADS, bzw. einer ADHS können ihre Aufmerksamkeit nicht gezielt ausrichten, sodass ihre Konzentrationsfähigkeit Mängel aufweist. Diese Mängel durchziehen in der Regel alle Lebensbereiche des Kindes, also sowohl Kindergarten oder Schule als auch den familiären und den Freizeitbereich. Besonders in Phasen, in denen Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg ihre Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Gebiet ausrichten können, werden die Konzentrationsmängel deutlich. Während das ADS-Kind dann zu träumen anfängt und sonst nicht unbedingt negativ auffällt, können beim hyperaktiven (ADHS-) Kind negative Begleiterscheinungen (zappeln bis hin zur Verweigerung der Arbeit) in Erscheinung treten.

Durch die unterschiedlichen äußerlichen Erscheinungsformen des ADHS wird dieses in der Regel auch häufiger, vor allem aber schneller diagnostiziert.

Verschiedene Untersuchungsreihen bestätigen mittlerweile, dass beim Vorliegen eines AD(H)S die Informationsweiterleitung und -verarbeitung zwischen verschiedenen Hirnabschnitten fehlerhaft funktioniert. In beiden Fällen ist die Konzentrationsfähigkeit teilweise erheblich beeinträchtigt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass bei Kindern mit ADS oder ADHS eine Hochbegabung von vornherein ausgeschlossen werden kann.
Auffällig ist jedoch, dass die Symptomatik auch Konsequenzen in anderen schulischen Bereichen haben kann. Nicht selten ist eine Lese- Rechtschreibschwäche oder / und eine Rechenschwäche.


Häufigkeit des Auftretens von ADS

Da die Diagnose schwierig und leider oftmals auch immer noch fehlerhaft ist, bzw. von den verwendeten Diagnosekriterien abhängt, fällt es schwer eine Häufigkeit von ADS - Fällen anzugeben. Man beschränkt sich daher in der Regel auf repräsentative Studien.

Derzeit geht man davon aus, dass etwa 3 bis 10% der Bevölkerung an einem ADS leiden. Davon entfallen ungefähr 3 - 6 % auf die Altersgruppe der 6 bis 18 - Jährigen (3 - 4 % Kinder im Grundschulalter, ca. 2 % auf Jugendliche). Den Forschungsergebnissen zur Folge geht man davon aus, dass Jungen tendenziell häufiger an ADS oder der hyperaktiven Variante ADHS erkranken. Das Verhältnis soll bei 1:7 zu Gunsten der Mädchen liegen.
Generell wird das Verhältnis von ADS zu ADHS auf etwa 1: 3 geschätzt. Die Meinungen, worin dies begründet liegt, gehen auseinander. Häufig ist man der Auffassung, dass ADS ohne Hyperaktivität nicht so sehr negativ “auffällt” und daher auch seltener zur Abklärung und Diagnose geraten wird.

Aufgrund der Tatsache, dass Zwillingsstudien an eineiigen Zwillingen nachwiesen, dass - sofern ein ADS / ADHS vorliegt - meistens beide Kinder betroffen sind, geht man davon aus, dass das Symptom - unter dem auch Erwachsene leiden können - vererbt werden kann.


Historie

Historisch bekannt ist die Geschichte des “Hans - guck - in - die - Luft”, geschrieben von Heinrich Hoffmann, der auch den “Zappelphilipp” verfasste.
Generell findet das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität deutlich weniger Beachtung, was unter anderem damit zusammenhängen könnte, dass ruhige aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder in der Regel weniger auffallen. Eine dahin gehende Diagnose inklusive der vorher zur Kenntnis genommenen Aufmerksamkeitsdefizte fällt ungleich schwerer.

Hinsichtlich der Ursachenforschung in Bezug auf ADS ist zu sagen, dass bereits um 1870 herum erste Äußerungen laut wurden, die eine Vererbung nicht ausschlossen und auch darauf verwiesen, dass der soziale Druck, der auf Kinder ausgeübt werde, immer größer werde. Die immer wichtiger werdenden Tugenden wie Pünktlichkeit, Ordnung, Gehorsam, ... könnten nicht von allen Kindern in gleicher Weise erfüllt werden. Diese Aussage sollte uns aufhorchen lassen...
Im weiteren Forschungsverlauf, so beispielsweise im frühen 20. Jahrhundert, ging man vermehrt dazu über der Erziehung ein großes Maß an Verantwortung einzuräumen. Es entstanden Gruppierungen, die aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder als schwer erziehbar einstuften. Hier wird aber auch erneut deutlich, dass es sich bei jenen Kindern wohl eher um die hyperaktive Variante des ADS handeln dürfte und die Diagnose eines ADS ohne Hyperaktivität auch damals schon wesentlich schwieriger gewesen sein dürfte. Parallelen finden sich historisch also nicht nur im Hinblick auf die Schwierigkeiten einer Diagnose des ADS, sondern auch zur Geschichte der Legasthenie. Da wie dort wurden und werden mögliche Ursachen angenommen, formulilert, später wieder widerrufen und dann wieder neu postuliert.

In den dreißiger Jahren fand man eher zufällig heraus, dass spezielle Medikamente hyperaktive Kinder ruhig stellen. Da dies funktionierte, ging man in den 60’er Jahren und auch Forschungsergebnisse darauf hin deuteteten, ging man dann auch von einer Hirnstörung als Ursache für die Entstehung des ADS aus und therapierte entsprechend. Im weiteren Forschungsverlauf glaubte man zu erkennen, dass es nicht DIE EINE Ursache für die Entstehung eines ADS geben kann und so setzte sich der multikausale Ansatz (= durch viele Faktoren bedingt) durch: Als Ursachen des ADS kamen verschiedene Faktoren in Betracht: Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD, eine Form der Hirnschädigungen), Vererbung (genetische Weitergabe), Konsequenzen, die sich aus der veränderten Gesellschaft heraus ergeben, etc.

Zwei konträre und extreme Positionen haben sich aufrecht erhalten. Dies sind zum einen jene, die glauben, dass ADS prinzipiell medikamentös therapiert werden sollte und zum anderen jene, die die Auffassung vertreten, dass nur durch Therapie und veränderte Erziehungsmaßnahmen ein Ziel erreicht werden kann und eine medikamentöse Therapie unterlassen werden sollte. Zwischen diesem beiden “extremen” Ansichten finden sich heute wohl die meisten Therapieformen wieder.

Alle (wissenschaftlichen) Erklärungsversuche zogen sich durch die Fachrichtungen der Medizin, Psychologie, aber auch Pädagogik. Vielleicht ist allerdings dennoch zu bedenken, dass es den klassischen Königsweg, der für alle gültig ist, insbesondere im Bereich von Lernproblemen nicht geben kann. Die Probleme sind stets individueller Natur und bedürfen somit auch einer individuellen Therapie des ADS.


Ursachen des ADS

Auch wenn man heute immer noch viele Faktoren als Ursache eines ADS annimmt, hat sich seit den 90’er Jahren der neurobiologische Erklärungsansatz als Erklärungsansatz für die Entstehung eines ADS wissenschaftlich durchgesetzt.

Mögliche Ursachen, die den neurobiologischen Erklärungsansatz ursächlich zu erklären versuchen, finden Sie unter Ursachen des ADS.


Symptome

Redet man von einem Aufmerksamkeitsdefizit, dann hat jeder sofort das Bild des Zappelphilipp vor Augen. Dass es darüber hinaus sehr vielschichtige Haupt- und Nebensymptomatiken gibt, sehen nur jene, die mit dem Syndrom in irgendeiner Weise in Kontakt kommen.
Darüber hinaus werden verschiedene Varianten des Aufmerksamkeits- defizitsyndroms voneinander zu unterscheiden: Das ADS und das ADS + Hyperaktivität (ADHS), sowie einen Mischtyp aus beiden Varianten. Menschen, die unter einer Variante dieses Syndroms leiden fällt es schwer, zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen zu unterscheiden. Man geht davon aus, dass die Betroffenen sich häufig in einem dauerhaft reizüberfluteten Zustand befinden, demzufolge unter dauerhaftem Stress leiden.
Entsprechend der unterschiedlichen Varianten gibt es zum einen Symptome, die in beiden Hauptbereichen - also sowohl bei ADS als auch bei ADHS auftreten können, aber auch jene, die spezifisch sind. Auf unserer Unterseite Symptome des ADS finden Sie hierzu nähere Informationen.


Diagnose

Diagnose des ADS - oft ein langer Weg

Dass die Stellung einer ADS Diagnose nicht einfach ist, liegt zum einen daran, dass ADS-typische Symptome auch bei Kindern und Jugendlichen vorkommen ohne dass diese selbst unter einem ADS leiden. Mangelnde Aufmerksamkeit und “Bocklosigkeit” gibt es bei nahezu jedem Kind von Zeit zu Zeit.

Die Schwierigkeit einer Diagnosestellung liegt darin, diese Fälle abzugrenzen und “echte” ADS - Fälle zu diagnostizieren. Vergleichen lässt sich dies sinnbildlich etwa mit der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

Bevor eine anstrengende Diagnostik auf das Kind herein prasselt, sollten sich eventuelle “Verdachtsmomente” schon über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr immer wieder - und vor allem auch in ähnlicher Form - gezeigt haben.

Folgende diagnostische Maßnahmen sollten berücksichtigt werden, um eine fehlerhafte Diagnostik weitestgehend ausschließen zu können.

  1. Befragung der Eltern
  2. Beurteilung der Situation durch die Schule (Kiga)
  3. Erstellung eines psychologischen Gutachtens
  4. Die klinische (ärztliche) Diagnostik


Differentialdiagnose

Da im Hinblick auf eine Therapie eine exakte Diagnose erforderlich ist, müssen spezifische Erkrankungen differentialdiagnostisch abgegrenzt werden. Dies bedeutet, dass man durch typische Untersuchungen Krankheiten ausschließt, die sich symptomatisch ähnlich dem ADS äußern.

Eine differentialdiagnostische Abgrenzung kann auch dann erforderlich werden, wenn neben dem ADS noch weitere Erkrankungen vermutet werden, die erschwerend hinzu kommen.

Um weitere und nähere Informationen zur Differentialdiagnose zu erhalten, klicken Sie bitte auf die Diagnose des ADS: Diagnose des ADS.


Therapie

So individuell wie die Symptome eines ADS sind, muss auch die Therapie gestaltet werden. Dies hat zur Folge, dass jede Therapie individuell auf die Defizite des Kindes zugeschnitten werden und nach Möglichkeit ganzheitlich (multimodal) ansetzen sollte. Dabei muss das Kind dort “abgeholt” werden, wo es sich derzeit ansiedelt. Das bedeutet: die pädagogische und therapeutische Arbeit muss am jeweils individuellen Lernstand und im Bereich der individuellen Lernbedingungen und Arbeitsmöglichkeiten eines Kindes ansetzen und sich an ihnen in besonderer Weise orientieren.
“Ganzheitlicher Ansatz” impliziert an dieser Stelle auch eine Zusammenarbeit von Therapeut - Eltern - Schule. Allen an der Erziehung Beteiligten (insbesondere auch Großeltern) muss verdeutlicht werden, dass nur eine Kooperation untereinander zum Erfolg zielen kann.
Darüber hinaus impliziert “ganzheitlich” im Rahmen eines therapeutischer Ansatzes stets auch eine Kombination des sozial - emotionalen Bereiches mit dem psychomotorischen und dem kognitiven Bereich.

Unter anderem gibt es spezifische Therapieansätze, die wir spezifisch ausgearbeitet haben. Diese sind:

  1. die medikamentöse Therapie des ADS: ADS Medikamente, unter anderem Methylphenidat und Antidepressiva,
  2. der psychotherapeutische Ansatz der ADS - Therapie: ADS Psychotherapie,
  3. der heilpädagogische Ansatz: ADS Heilpädagogik,
  4. der ernährungstherapeutische Ansatz: ADS Ernährung, sowie
  5. die familiäre Unterstützung: ADS und Familie
Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum eben gelesenen Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de


4. AD(H)S und Therapie

Die Links in diesem Abschnitt verweisen auf die Homepage von Dr. Gumpert
Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum folgenden Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de

Synonyme im weiteren Sinne

Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Psychoorganisches Syndrom (POS), Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Zappel - Philipp - Syndrom, Zappelphilipp, Hyperaktivitätssyndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, ADHS, Fidgety Phil, Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, minimal brain syndrome

Englisch: Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD), Attention-Deficit-Disorder (ADD).


Definition

Beim ADS, dem Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom handelt es sich um die deutsche Bezeichnung des ADD, dem “Atention Deficit Disorder”. Während von der hyperaktiven Variante des ADS Kinder betroffen sind, die ihre Aufmerksamkeitsschwierigkeit kaum verbergen können und durch unaufmerksam - impulisves Verhalten in Erscheinung treten, fallen introvertiert unaufmerksame Kinder häufig weniger negativ ins Auge.
Häufig unterliegen Lernprobleme einem Trend. War die Legasthenie vor einigen Jahren die “Modeerscheinung”, so ist ADS, bzw. die hyperaktive Variante ADHS in den letzten Jahren häufig auch falsch verstanden, dadurch oftmals auch falsch diagnostiziert worden.
Es ist also davor zu warnen, jedes unaufmerksame oder zappelige Verhalten eines Kindes vorschnell mit ADS, bzw. ADHS zu entschuldigen.
Im Rahmen der Diagnosestellung sollten daher auch nur dann erste Schritte unternommen werden, wenn das unaufmerksame, teilweise auch impulsive Verhalten über einen längeren Zeitraum (etwa sechs Monate) hinweg in verschiedenen Lebensbereichen (Kindergarten / Schule, zu Hause, Freizeit) beobachtet werden konnte. Manche Entwicklungsschritte oder Ereignisse können temporär solche Verhaltensweisen verursachen. Eine gezielte Vorgehensweise ist demnach sinnvoll und sollte nicht vorschnell mit “Ja, da wird ja gar nichts getan!” abgeurteilt werden.
ADS - Kinder leiden nicht nur phasenweise unter den entsprechenden Verhaltensweisen. In der Regel ist es so, dass die Verhaltensweisen sich manifestieren und in der Regel nicht dem altersentsprechenden Verhalten entsprechen. “Kindisches” Verhalten - so wird das Verhalten oftmals dann bezeichnet.

Während die hyperaktive Variante ADHS oftmals mit dem Zappelphilip Heinrich Hoffmanns bezeichnet wird, ist der ADS - Typ wohl eher mit dem “Hans - guck - in - die - Luft” zu vergleichen.

Anders als man vielleicht vermuten würde, handelt es sich hierbei um ein “handfestes” Krankheitsbild, weshalb die Diagnose letzlich auch vom Kinderarzt gestellt wird. Während man hinsichtlich der Ursachenklärung lange Zeit im Unklaren tappte, geht man nach derzeitigem Forschungsstand hauptsächlich davon aus, dass die Informationsweiterleitung und -verarbeitung zwischen verschiedenen Hirnabschnitten bei ADS - Kindern fehlerhaft funktioniert und das verschiedene andere Faktoren (Erziehungsdefizite, ...) die Symptome in besonderer Weise verstärken können.


Therapeutische Ansätze

Im Rahmen der therapeutischen Behandlung des Aufmerksamkeits - Defizit - Syndroms ADS unterscheidet man verschiedene Maßnahmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass jedes Kind unter spezifischen ADS - Symptomen leidet, die individuell zu therapieren sind. Man könnte dies wie folgt zusammenfassen: Ursache gleich - Begleitumstände individuell verschieden, folglich: individuelle Symptomatik des ADS.

Im Rahmen der ADS - Behandlung hat sich gezeigt, dass demzufolge eine so genannte multimodale Therapie am Erfolg versprechendsten zu bewerten ist.
Unter einer multimodalen Therapie versteht man die Zusammenfassung aller im Einzelfall sinnvollen Therapieformen, die aufeinander aufbauen und stets miteinander in Verbindung stehen sollten.

Prinzipiell unterscheidet man - neben der Förderung des ADS - Kindes im häuslichen Umfeld - verschiedene Therapieformen, die wiederum verschiedene therapeutische Maßnahmen zusammenfassen. Dieses sind:


Da die Informationen zu den einzelnen Therapieformen recht umfassen sind, finden Sie Unterseiten, die sich mit jeweils einer Therapieform beschäftigen.
Nachfolgend sind zunächst Informationen zu den verschiedenen Formen der Therapie aufgelistet. Dies entspricht einer zusammenfassenden Beschreibung. Weiterführende Informationen finden Sie dann auf den jeweiligen Seiten.
Die grobe Übersicht soll Ihnen nur verdeutlichen, wie vielfältig eine Therapie des ADS organisiert werden kann, bzw. werden sollte. Es soll Ihnen dazu dienen, sich zu informieren um gemeinsam mit dem behandelnden Kinderarzt, bzw. der Person Ihres Vertrauens sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.

Es gibt viele verschieden Ansätze der Therapie des ADS.
Im Folgenden gehen wir auf diese Therapieformen ein:

  • ADS und Medikamente
  • ADS und Psychotherapie
  • ADS und Ernährungstherapie
  • ADS und Familie


Die medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie ist die wohl umstrittenste Therapieform des ADS. Dies liegt unter anderem daran, dass es sich bei den Medikamenten um Psychopharmaka - in der Regel Stimulanzien - handelt, welche die psychischen Funktionen, wie Stimmung, Affektivität und Emotionalität, aber auch die Aufmerksamkeit, die Impulsivität und den Antrieb des ADS - Kindes beeinflussen.
Auch wenn sich dies auf den ersten Blick “schlimm” anhört, so hat die medikamentöse Therapie bei exakt gestellter ADS - Diagnose auf jeden Fall ihre Daseins- und Einsatzberechtigung.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: ADS und Medikamenten


Psychotherapie

Psychotherapeutische und heilpädagogische Ansätze umfassen folgende Therapieformen:


Ernährungstherapie

Als ernährungstherapeutische Möglichkeiten, bzw. Ernährungstherapie gib es:

  • Ernährungstherapie
  • Nährstofftherapie


Förderung im häuslichen Umfeld

Es wäre zu einfach und somit leuchtet es auch schnell ein: Eine Therapie kann nicht bei einem Therapeuten anfangen, sich über die Einnahme von Tabletten alleine regeln usw. Diese genannten Maßnahmen bilden mit anderen Maßnahmen zusammen die Eckpfeiler, sozusagen das Gerüst. Das häusliche Umfeld und die dort ergriffenen Maßnahmen, die den Umgang mit ADS erleichtern sollen, sind ein wesentlicher Moment in der Gestaltung der Therapie, wodurch den Eltern und ihrer Förderung des ADS - Kindes im häuslichen Umfeld eine sehr wichtige Aufgabe zuteil wird.
Da diese Aufgabe auch sehr schwierig sein kann - dies erzählen betroffene Eltern fast immer - wird die familiäre Situation sehr häufig stark belastet. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite ADS und Familie.

Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum eben gelesenen Textausschnitt finden sie unter www.dr-gumpert.de

Schule

Welche Schule für mein Kind?
Schulformen
Auswahlhilfen

Welche Schule für mein Kind?

Die Auswahl der (weiterführenden) Schule Ihres Kindes sollte bewusst und mit Bedacht gewählt werden.

Gab es einst die Wahl zwischen Förder,- Haupt,- Realschule und Gymnasium, haben sich zwischenzeitliche neue Schulformen gebildet, die wir hier kurz vorstellen möchten.

Neben der Empfehlung durch die Schule Ihres Kindes, gibt es hilfreiche Kriterien, die sie selbst beachten können.

Diese „Auswahlhilfen“ finden Sie unter gleichnamigem Punkt.

Noten, Talente, derzeitige Leistungsfähigkeit - und Bereitschaft Ihres Kindes müssen bei der Wahl Beachtung finden, um eine Über- oder Unterforderung zu vermeiden.

Bedenken Sie, dass es in Deutschland „keinen Abschluss ohne Anschluss“ gibt.

Das heißt, Ihr Kind kann bei guter Leistung die einst gewählte oder von den Lehrern empfohlene Schulart wechseln und ist nicht dazu „verdammt“, auf ein und derselben Schule zu bleiben.


Schulformen

(Auszüge nachzulesen unter www.wikipedia.de)

Regionale Schule

Die Regionale Schule oder Regionalschule ist eine Schulart in Deutschland, in der nach Klasse 9 die Berufsreife und nach Klasse 10 die Mittlere Reife erworben werden kann. Diese Schulart wurde inzwischen von mehreren deutschen Bundesländern eingeführt.

Regionale Schulen sind eine Kombination aus herkömmlichen Haupt- und Realschulen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die Schüler ab Klassenstufe 7 zwischen dem Lernniveau für Hauptschule und Realschule im Rahmen einer äußeren Leistungsdifferenzierung wechseln können. Dies erfolgt je nach Schule fächerspezifisch oder klassenspezifisch.

Im Gegensatz zur verwandten integrierten Gesamtschule gibt es keinen gymnasialen Zweig, die Schulart Gymnasium existiert also parallel. Regionalschulen sind keine Wahlschulen, sondern müssen alle Kinder ihres Einzugsbereichs aufnehmen.

Die Schulart entsteht automatisch aus dem Zusammenschluss von Haupt- und Realschulen und bildet somit die neue Schulform Regionalschule.

Vorteile

In ländlichen Regionen ist es oft aufgrund mangelnder Schülerzahlen kostenaufwändig und schwierig sowohl eine Haupt- als auch eine Realschule zu betreiben. Bei einer kombinierten Regionalen Schule können Kosten gespart werden.

Zudem erweist sich die Neueinstellung von Lehrern leichter als an traditionellen Hauptschulen.


Realschule plus

Die Realschule plus ist eine Schulart in Rheinland-Pfalz.

Der Landtag in Rheinland-Pfalz diskutiert aktuell über den Entwurf eines neuen Schulgesetzes, das die Einführung diese Schulart ab dem Schuljahr 2009/2010 vorsieht. Bis zum Schuljahr 2013/2014 sollen alle bisherigen Haupt- und Realschulen zusammengeführt sein.

Diese neue Schulart gibt es dann in zwei Formen - entweder als eine Kooperative Realschule oder eine Integrative Realschule. Beide Formen können zum Mittleren Schulabschluss und zum Abschluss der Berufsreife führen. Bei entsprechenden Voraussetzungen werden manche der Realschulen plus zusätzlich die Fachhochschulreife anbieten. Wenn diese Möglichkeit auf einer Schule nicht besteht, kann bei entsprechender Voraussetzung die Fachhochschulreife auf einer anderen Realschule plus erreicht werden.

In der Orientierungsstufe werden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet.

Danach bildet die Kooperative Realschule ab der Klassenstufe 7 abschlussbezogene Klassen, die sich durch eine starke Durchlässigkeit nach oben auszeichnen sollen.

Auf der Integrativen Realschule verbleiben die Schüler länger im alten Klassenverband und werden nur in einzelnen Fächern in verschiedene Kurse eingeteilt. Diese Form der Leistungsdifferenzierung ist auch aus Gesamtschulen bekannt. Es bleibt somit lange offen, welcher der beiden Abschlüsse letztendlich erreicht wird.

Zusätzlich gibt es nach Aussage von Bildungsministerin Doris Ahnen an ausgewählten Realschulen plus künftig das Projekt „Keiner ohne Abschluss“. Ziel des Projekts sei es, dass die Abbrecherquote gesenkt werde. Um die pädagogischen Voraussetzungen weiter zu verbessern, ist zudem für die neu entstehenden Realschulen plus in der verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe eine maximale Klassenstärke von 25 Schülerinnen und Schülern vorgesehen.

Ob nun eine integrative oder kooperative Realschule angeboten wird, welche Schulen zusammenarbeiten wollen, entscheidet laut Bildungsministerium zunächst der Schulträger, der einen entsprechenden Antrag bei der Schulaufsicht stellt. Abschließend wird die Entscheidung durch die Schulaufsicht getroffen, die die Schule errichtet.


Integrierte Gesamtschule

Die Integrierte Gesamtschule (IGS) ist eine Schule, in der Schüler mit Haupt-, Real- und Gymnasialempfehlung gemeinsam unterrichtet werden.

Eine der individuellen Leistungsfähigkeit entsprechende Differenzierung findet in einer Reihe von Fächern durch so genannte Förder-, Grund- und Erweiterungskurse statt. Ziel der Integrierten Gesamtschule ist, dass die Schüler das gemeinsame Lernen und den sozialen Umgang miteinander erleben und gleichzeitig auch entsprechend ihrem individuellen Leistungsvermögen unterrichtet und vor allem gefördert werden.

Beispielsweise kann ein Schüler im Erweiterungskurs in Chemie zu den Besten gehören, aber wegen schlechter Englisch-Kenntnisse in diesem Fach den Förderkurs besuchen. Eine Wiederholung von Klassen ist für die Schüler normalerweise nicht notwendig, sie wechseln meist in einen leichteren Kurs. Die Schüler haben an einer Integrierten Gesamtschule die Möglichkeit, den ihren Kursen entsprechenden Schulabschluss vom Hauptabschluss bis hin zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) zu erlangen. Für das Abitur wechseln sie nach der zehnten Klasse, wenn ihre eigene Gesamtschule keine gymnasiale Oberstufe besitzt, auf ein Gymnasium oder in die gymnasiale Oberstufe einer anderen Gesamtschule.

Zu unterscheiden ist die Integrierte Gesamtschule von der Kooperativen Gesamtschule (auch Additive Gesamtschule), in der die Schüler zwar unter einen Dach unterrichtet werden, aber grundsätzlich in Haupt-, Real- und Gymnasialklassen getrennt sind.


Förderschule

Eine Förderschule – auch Sonderschule, Förderzentrum oder Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt – ist eine Schule für Kinder mit Lernstörungen oder Auffälligkeiten im emotional/ sozialen Verhalten, die in der allgemeinen Schule nicht oder nicht ausreichend gefördert werden können, weil die notwendigen Rahmenbedingungen dort nicht vorhanden sind. Je nach Auffälligkeit gibt es verschiedene Förderschultypen beziehungsweise Förderschwerpunkte.

Insgesamt gibt es laut taz 2007 in Deutschland etwa 430.000 Schüler an diesen Schulen, das sind etwa 4,5 % aller Schüler in Deutschland.

Ein Gegenkonzept, das z. B. in den Vereinigten Staaten die Förderschulen vollständig in die Nische privater Träger zurückdrängt, ist die integrative Beschulung behinderter Kinder an den Regelschulen.

Grundlage für die Aufnahme beziehungsweise Überweisung eines Kindes in eine Förderschule ist die Feststellung eines spezifischen sonderpädagogischen Förderbedarfs nach einem von den Ländern gesetzlich geregelten Verfahren. Der Förderbedarf orientiert sich an Art und Umfang der Behinderung bzw. Auffälligkeit. Diesem Förderbedarf kann grundsätzlich in einer Förderschule oder auch durch Integration in einer allgemeinen Schule entsprochen werden. In einigen Ländern gibt es ein weitgehendes Wahlrecht der Eltern zwischen beiden Formen. Einer häufig qualitativ und quantitativ besseren technischen und pädagogischen Ausstattung der Förderschulen steht die Möglichkeit einer besseren gesellschaftlich-sozialen Integration des Kindes in einer allgemeinen Schule gegenüber.

Um zusätzliche Kosten bei der sonderpädagogischen Förderung in der allgemeinen Schule zu reduzieren und pädagogisches Know-how zu bündeln, sind so genannte Integrationsschulen entstanden; das sind Schulen, in denen in mehreren Klassen häufig auch zwei oder drei Kinder mit Behinderung am Unterricht teilnehmen.

Förderschultypen im Überblick

Man unterscheidet folgende Schultypen, die auf den jeweiligen Förderbedarf gezielt eingehen können, wobei nicht alle Schultypen in allen Ländern eingerichtet sind oder auch anders benannt werden:


Die Förderschulen für blinde und sehbehinderte Kinder und die Förderschulen für gehörlose und schwerhörige Kinder (zusammengefasst als Schule für Hörgeschädigte) befinden sich oft unter einem Dach.


Auswahlhilfen

Welche Schule für mein Kind?
Kriterienkatalog zur Wahl einer guten weiterführenden Schule

- ein Fragenkatalog von Sabine Gärtner

  • Herrscht auf den ersten Eindruck hin eine freundliche Atmosphäre in der Schule?
  • Wird die Schule als Ganzes wohnlich empfunden?
  • Ist die Schule ein Ort, an dem Lernen ansteckend wirkt (gutes Lernklima)?
  • Besuchen die Schüler die Schule gerne?
  • Bietet die Schule bei der Aufnahme ein Beratungsgespräch zur Schullaufbahn an, das sich ausschließlich an interessierte Eltern wendet?
  • Sind Lehrer und Schulleitung dialogfreudig?
  • Haben die Lehrer neben persönlichen auch telefonische Sprechstunden?
  • Entsprechen die Klassen- und Fachräume zeitgemäßen Anforderungen?
  • Gibt es einen regelmäßigen Elternbrief, der sich auch mit Neuerungen im pädagogischen Bereich befasst?
  • Ist eine Entwicklung der Schule im Hinblick auf regionale Bedürfnisse und einen zeitgemäßen Unterricht wahrnehmbar?
  • Bemüht sich die Schule sichtbar um einen positiven Bekanntheitsgrad (PR-Konzept, positive Außendarstellung)?
  • Haben Sie den Eindruck, dass die Schule nur das leistet, was sie aufgrund der rechtlichen Vorgaben leisten muss (Minimalschule)?
  • Hat die Schule eine moderne, effektive Schulleitung?
  • Ist Ihr Interesse als Elternteil an der Erziehung Ihres Kindes im Schulalltag stets willkommen?
  • Ist die Mitgestaltung des Schullebens durch Eltern und Schüler erwünscht und wird sie auch gefördert?
  • Legt die Schule in einem Jahresbericht über Erfolge und Misserfolge nach außen hin Rechenschaft ab?
  • Gehört es zum Schulalltag, dass Eltern in den Unterricht eingeladen werden?
  • Bietet die Schule ständige Beratungsdienste an (z.B. durch Drogenbeauftragte, Verkehrsobleute, Beauftragte für Schulprobleme)?
  • Gehören Wettbewerbe zur Gestaltung der Außenanlagen und der Schulräume sowie diesbezügliche Aktivitäten der Eltern, Schüler und Lehrer zum Schulalltag?
  • Gibt es Informationen über Lehrpläne, Lerninhalte und Veränderungen in diesen Bereichen für Eltern?
  • Haben Sie schon einmal Einblick in einen Lehrplan nehmen können?
  • Werden Eltern über Entscheidungen über Einrichtungs- und Ausstattungsfragen informiert bzw. auf freiwilliger Basis daran beteiligt?
  • Werden die Eltern über den Fortbildungsstand der Lehrer informiert?
  • Hebt sich die Schule durch besondere Inhalte von anderen Schulen des gleichen Schultyps positiv ab?
  • Hat die Schule ein schriftlich fixiertes Leitbild (Programm, Konzept)?
  • Gibt es ein pädagogisches Konzept für die Orientierungsstufe?
  • Führt die Schule regelmäßig Projekttage oder Projektwochen durch?
  • Präsentiert die Schule ihre Leistungen regelmäßig nach außen (Tag der offenen Tür)?
  • Führt die Schule eigene Veranstaltungsreihen im Zuge ihrer Außendarstellung durch (z.B. Schulkonzerte, Diskussionsforen, Sporttage)?
  • Wird zusätzlicher Sachverstand durch die Kooperation mit außerschulischen Partnern (Betriebe usw.) in die Schule hineingeholt?
  • Fördert die Schule die Teilnahme von Schülern an überregionalen Wettbewerben im außersportlichen Bereich (z.B. "Jugend forscht")?
  • Besteht eine Ihnen bekannte Kooperation auf unterrichtlicher Basis mit anderen Schulen in der Region?
  • Besteht eine Ihnen bekannte Kooperation auf unterrichtlicher Basis mit anderen Schulen in Deutschland?
  • Besteht eine Ihnen bekannte Kooperation in allen Fremdsprachenfächern mit Schulen im Ausland?
  • Bemüht sich die Schule um eine gute Kooperation mit den Schulträger?
  • Erbringt die Schule soziale Leistungen in der Kommune (sozialer Tag, Umwelttag)?
  • Bemüht sich die Schule ersichtlich darum, an Projekten zur Verbesserung der Unterrichtssituation (Forschungsprojekte, Schulversuche) teilzunehmen?
  • Identifiziert sich Ihr Kind mit der Schule und ist es stolz darauf, sie zu besuchen?
  • Gibt es ein Fortbildungskonzept für Schulleitung, Lehrer und Eltern?
  • Sind die Lehrer fachlich und in Bezug auf ihre Unterrichtsgestaltung auf einem aktuellen Stand?
  • Ist bei Veränderung von Lehrplänen eine umfassende Projektleitung vorgesehen und wird die Reformarbeit mit hausinterner Lehrerfortbildung und Elterninformationen verbunden?
  • Bietet die Schule schuleigene Fächer (z.B. Rechtskunde, Informatik) an oder wurde/wird zumindest ein solcher Ansatz diskutiert?
  • Werden die Lehrpläne flexibel an die Bedürfnisse der Schule angepasst?
  • Werden Denkanstöße und Innovationen durch Lehrerverbände, Forschungsergebnisse oder Vorgaben der Landesregierung aufgegriffen oder zumindest unter Beteiligung der Eltern und Schüler diskutiert?
  • Ist die Lehrerschaft für Vorschläge zur Unterrichtsverbesserung von Seiten der Eltern und Schüler offen und setzt sie sich mit konstruktiver Kritik ernsthaft auseinander?
  • Stehen den Lehrkräften zweckmäßige und moderne Arbeitsmittel (Computer, Kopierer, Overheadprojektoren usw.) zur Verfügung?
  • Stehen im Unterricht schülerzentrierte Unterrichtsformen (z.B. Gruppenarbeit) in einem ausgewogenen Verhältnis zu lehrerzentrierten Unterrichtsformen (z.B. Frontalunterricht)?
  • Stehen fachliches, fachübergreifendes und fächerübergreifendes Lernen in einem ausgewogenen Verhältnis?
  • Werden Lerngruppen - zumindest zeitweise - durch mehrere Lehrer unterrichtet (Teamteaching)?
  • Ist der Anteil von Schülerexperimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht hoch?
  • Werden informationstechnische Fähigkeiten (Verwendung des Computers, Recherchen im Internet) ab Klasse 5 und in einem Großteil der Fächer vermittelt?
  • Bestehen Absprachen mit den mittelbaren und unmittelbaren Nachbarschulen hinsichtlich von Schulbüchern und Unterrichtsinhalten?
  • Benötigen viele Kinder Nachhilfeunterricht?
  • Bietet die Schule Hausaufgabenhilfen an?
  • Erfolgt eine Koordination des Hausaufgabenumfanges?
  • Werden die Schüler ermutigt, immer wieder ihre Fragen in den Unterricht einzubringen?
  • Gibt es ein Förderkonzept für hochbegabte, einseitig begabte oder leistungsschwache Schüler?
  • Gibt es eine freiwillige Unterrichtsbeurteilung der Lehrer untereinander?
  • Gibt es eine Benotung der Lehrer durch die Schüler?
  • Wird die Schülervertretung ausreichend gefördert (Fortbildung der Schüler)?
  • Gibt es eine kritische Schülerzeitung?
  • Besteht ein Kummerkasten für die Schüler oder gar ein Schülersprechtag?
  • Finden freiwillige Aktivitäten nach Unterrichtsschluss statt?
  • Sind Klassenfahrten, Klassentage und weitere Aktivitäten der Klassen in ein pädagogisches Konzept eingebettet?
  • Setzt sich die Schule für ihre Schüler ein (Lehrstellenbörse, Vermittlung von Praktikantenstellen usw.)?
  • Wird der Übergang von Schulabgängern ins Berufsleben systematisch in allen Fächern vorbereitet?
  • Werden bei der Prävention und Ahndung von Verstößen gegen die Hausordnung neue pädagogische Wege gegangen?
  • Gibt es Projektgruppen aus Lehrern, Eltern und Schülern zur Verbesserung einzelner schulischer Probleme?
  • Bemüht sich die Schule, die Schüler zum selbständigen Lernen und Arbeiten anzuleiten und sie kulturell sowie im Rahmen des Schulprofils zu fördern?

(Quelle: http://members.tripod.de/ sgaertner/igs.html)

Bücher und Links

Buchempfehlungen

Das Hyperaktive Kind und seine Probleme
Autor: Cordula Neuhaus
Verlag: Ravensburger
ISBN: 3-473-42747-0

Hyperaktive Jugendliche und ihre Probleme
Autor: Cordula Neuhaus
Verlag: Ravensburger
ISBN: 3-332-01088-3  

Das ADS Buch
Neue Konzentrationshilfen für Zappelphilippe und Träumer
Autor: P.M.Hammer
Aust Claus Verlag: Oberste Brink
ISBN: 3-9804493-6-x

ADS Unkonzentriert, verträumt, zu langsam und viele Fehler im Diktat
Hilfen für das Hypoaktive Kind
Autor: Helga Simmchen
Verlag:Kohlhammer
ISBN: 3-17-016986-6

Absolut empfehlenswertes Buch für die Träumer unter den ADS´lern

Zappelphilipp und Störenfrida lernen anders
Wie Eltern ihren hyperaktiven Kindern helfen können, die Schule zu meistern
Autor: J.Freed          
            L.Parsons
Verlag: Beltz
ISBN: 3-407-22834-1

Der Titel des Buches ist nicht wirklich gut gewählt, jedoch der Inhalt erhält sehr viel wertvolle Tipp´s zum Thema lernen 

Zwanghaft zerstreut
Hallowell, Edward M. & Ratey, John:. rororo.
Ein hervorragendes Buch zur ADS - Symptomatik bei Erwachsenen.

Die Chaosprinzessin
Autorin: Sari Solden/ ISBN: 3-933067-02-2/ Frauen zwischen Talent und Misserfolg/ Es geht um Lebensbilder, klinische Untersuchungen und besondere Herausforderungen, mit denen sich Frauen mit ADS auseinandersetzen müssen.

Links

Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.

www.lernfoerderung.de (ADS-Lerntipps für Pädagogen und betroffene Familien)

www.ag-adhs.de (Arbeitsgemeinschaft der Kinder und Jugendärzte )

www.ads-ev.de (Erwachsene und Kinder mit AD(H)S)

www.opti-mind.de (Lernförderung )

www.legasthenie.de (Lese- Rechtsschreibschwäche)

www.adhs-deutschland.de (Bundesverband)

www.hyperaktiv.de (Erwachsene und Kinder mit AD(H)S)

www.hbf-ev.de (Hochbegabtenförderung)

www.ads-im-erwachsenenalter.de (Erwachsene mit AD(H)S)

www.ads-kurse.de (Was ist ADS bzw. ADHS? v. Chrstine Falk-Frühbrodt, M.A.)

Rückblick

Vortrag mit Bruno Kaufmann am 08.10.2014

Gemeinsam mit der Lebenshilfe hatten wir am Mittwoch, 8.10.2014 zu einem Vortrag mit dem Thema AD(H)S in Familien „Gemeinsam leben, mit dieser besonderen Art der Wahrnehmung“ eingeladen. Die Veranstaltung fand in der Nardini-Schule in Germersheim statt; Mitarbeiter der Lebenshilfe hatten die Räumlichkeiten bestuhlt und Tische mit Infomaterial sowie einladende Stehtische zur besseren Kommunikation aufgestellt.

Nach einem kleinen Umtrunk zum Jubiläum „50 Jahre Lebenshilfe“ erfolgte die Begrüßung der zahlreichen Zuhörer durch Herrn Großhans vom Leitungsteam der Lebenshilfe/ Abteilung „Offene Hilfen“. Anschließend berichtete unser 1. Vorsitzender Kurt Fix kurz über das Tun vom Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. um sogleich das Wort an Herrn Kaufmann weiter zu geben. Herr Kaufmann ist Diplom-Pädagoge, Elternberater bei ADS/ADHS und systemischer Berater/Therapeut i.A. (SGST) und stellte sich den Zuhörern selbst vor.

Die Überleitung zum Thema war schnell hergestellt und Herr Kaufmann erläuterte zunächst die AD(H)S-Problematik:

Die Symptome Unruhe, impulsives Verhalten und Konzentrationsschwierigkeiten betreffen in den verschiedensten Charakteristika immer mehr Kinder und Jugendliche. Schnelle und passgenaue Lösungen werden daher von allen Beteiligten herbeigesehnt. Der Alltag stellt Menschen mit AD(H)S und deren Angehörige immer wieder vor große Herausforderungen, für deren Bewältigung sie sich oftmals Unterstützung wünschen. Ziel ist es, dem Negativ-kreislauf von Frust, Überforderung und negativem Selbstkonzept zu gelangen. Nun hatten die Zuhörer einen Einblick und konnten sich besser vorstellen, wie ein AD(H)S-ler so „tickt“.

Die Blickrichtung und Orientierung gehe hin zur Lösung und dem Aspekt, wie man seine Kinder zielorientiert fördern und unterstützen kann. Man solle dabei gleichzeitig in einem guten Kontakt und einer achtsamen Kommunikation bleiben können. Da Achtsamkeit auch viel mit Wertschätzung des Gegenübers zu tun hat ist dies ein sehr wichtiger Aspekt.

Mit Beispielen aus seiner täglichen Praxis wurde der Vortrag immer wieder aufgelockert.

Herr Kaufmann gab Impulse für Interessierte und Unterstützungsvorschläge für Eltern im Umgang mit ihren Kindern.

Die Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen sollen entdeckt, gestärkt und weiterentwickelt werden. Neue Wahlmöglichkeiten im Denken und Handeln zu erkennen und zu nutzen ist ein guter Ansatz, im manchmal festgefahrenen Alltag endlich Erfolge zu bekommen. Im günstigsten Fall verfestigen sich neu gewonnene Erkenntnisse und eine Aufwärtsspirale setzt sich in Gang. Dies ist ein wichtiges Ziel und sollte immer wieder aufgegriffen und kontrolliert und verbessert werden.

Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen. „Was kann nützlich sein im Umgang miteinander….“ oder „welche Handlungsalternativen gibt es noch bei/wenn….“ sind nur eine kleine Auswahl davon. Nachdem der Wissensdurst aller gestillt war wurde Herr Kaufmann von Herrn Großhans und Herrn Fix mit einem Präsent verabschiedet.

Wir waren angenehm überrascht, dass außer betroffenen Eltern auch viel „Fachpersonal“ an dieser Veranstaltung teilgenommen hat. Also Ziel erreicht, eine breitere Öffentlichkeit als Betroffene und Angehörige über die AD(H)S-Problematik zu informieren.

Ein herzliches Dankeschön an die IKK Südwest, die uns bei der Finanzierung unterstützt hat.



Spiele- und Erlebnistag am 20.Juli 2014 - Grillhütte Herxheim

Der Familienbrunch des Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. fand auch in diesem Jahr wieder in der Grillhütte in Herxheim statt.

Die Grillhütte bot die idealen Rahmenbedingungen um einen gemütlichen Tag für und mit Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom zu begehen.

Gemeinsam frühstücken, die Seele baumeln lassen, und die Kinder in guten verantwortungsbewussten Händen zu wissen, genossen die ADS Eltern in vollen Zügen.

Strukturen sind für Kinder mit AD(H)S sehr wichtig.

Täglich Rituale geben ihnen die nötige Sicherheit.

Beim Familienfest gehörte das gemeinsame Frühstück dazu. Zusammen am Tisch sitzen, sich an Gesprächen beteiligen, abzuwarten und nicht gleich raus zu platzen, trotz motorischen Problemen sich an Messer und Gabel heranzutrauen, und immer wieder doch so sein zu dürfen, wie man ist. Das war das angestrebte Ziel dieser Veranstaltung.

Viele der anwesenden Kinder und Jugendlichen stehen vormittags noch unter einer gut wirkenden Medikation. So war Michael Kipp darum bemüht, vor allem in dieser Zeit Spiele und Entspannungsübungen zur Förderung der Koordination und Verbesserung der Feinmotorik anzubieten.

Während die Kinder bei Spielen waren, nutzten die Eltern die Zeit zum Plausch.

Gespräche zum Thema Medikation und Therapie, Probleme im Alltag, zuhause in der Familie, in der Schule, im (falls möglich) Verein etc. konnten so von den anwesenden Eltern in gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre stattfinden.

Selbstverständlich waren sie auch gerne bereit aktiv beim gemeinsamen Spiel mit Outdoorgeräten, Bällen, Seilen usw. mitzuwirken.

Im geschützten Gelände durften die vorwiegend hyperaktiven Kinder zwischen den angebotenen Aktivposten immer wieder herumtollen, toben und auch mal schreien. Bäume und Sträucher auf dem Gelände luden zu Erkundungen und Streifzügen ein. Mit Stöcken und Schaufeln bewaffnet, zog es die Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 - 15 Jahren immer wieder mal los in den Wald. Selbstverständlich immer unter der bewährten Führung des Erlebnispädagogen Michael Kipp. In der Gruppe zu agieren und sich auf andere einzulassen, ist ein wichtiger Punkt in der Förderung von Sozialkompetenz (bei ADSlern meist nicht vorhanden).

In dem Aktivposten durch den Erlebnispädagogen Michael Kipp ging es vor allem um eine Mischung aus Bewegungs- und Themenspielen im Indoor- und Outdoorbereich. Hatte man bei der Terminfindung schon mit hochsommerlichen Temperaturen gerechnet, war das Wetter an diesem Sonntag doch eher durchwachsen. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen und so blieb es weitestgehend trocken.

Michael Kipp wollte in seinem Spielkonzept mit den aufmerksamkeitsschwachen Kindern, deren Kreativität und Phantasie anregen.

Dabei galt es aber ganz besonders, strukturiert und angeleitet zu agieren. Nicht ganz einfach war es dabei für den Pädagogen, die Brücke zu schlagen zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Hyperaktivität. Die einen sprunghaft, quirlig und aufbrausend, die anderen oft langsam, verträumt und antriebslos.

Kipp hatte sein Konzept ideal ausgearbeitet.

Zwischen den Aktivitäten ergab sich immer wieder der Familienkontakt in Form von kleinen Pausen. So wurde natürlich auch eine warme Mahlzeit von Eltern und Kindern gemeinsam genossen.

Der Spaßfaktor sollte selbstredend, bei allen Aktivitäten dieses AD(H)S Familientages/brunch immer an erster Stelle stehen. Oft stehen wöchentlich immer wiederkehrende Termine in deren Kalender. Ergotherapie und Sprachtherapie, Neuro- und Biofeedback, Krankengymnastik, Nachhilfe..... Umso mehr tat allen diese stressfreie Tagesveranstaltung gut.

Eltern von Kindern mit AD(H)S sind es gewohnt, immer in Habachtstellung zu sein. Immer auf Unvorhersehbares reagieren zu müssen, mit Emotionen, Wutausbrüchen und in sich Zurückziehen zu rechnen und darauf einzugehen.

In und um die Grillhütte gab es keine hysterischen und weinenden, keine quengelnden und keine zornigen Kinder. Auch in diesem Jahr ging ein erlebnisreicher und unterhaltsamer Tag für alle Beteiligten am späten Nachmittag zu Ende. Nach einem letzten Tee/Kaffee und einem Stück Kuchen, verabschiedeten sich alle zufrieden. Die Eltern erholt und die Kinder ausgetobt und müde.

Das alljährliche Familienfest des Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. tat und tut der gesamten Familie gut. Alle kamen dabei auf ihre Kosten.

Nochmals herzlichen Dank an die DAK, die bei diesem Projekt die Kosten für den Aktivposten übernommen hat.



Anders Denken Handeln Sein

Unter dieser Überschrift hatten am 12.06.2013 der Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. und die Lebenshilfe Germersheim zu einem Vortrag der Diplom Psychologin und Diplom Heilpädagogin Cordula Neuhaus in die Räume der Lebenshilfe nach Minderslachen eingeladen.

Cordula Neuhaus ist eine bundesweit anerkannte Fachfrau in der Arbeit mit von AD(H)S betroffenen Kindern und Erwachsenen.

Entsprechend groß war der Besuch bei der Veranstaltung.

Mehr als 150 Gäste konnten an diesem Abend begrüßt werden.

Im Publikum waren erwachsene Betroffene, Eltern mit von AD(H)S betroffenen Kindern, ErzieherInnen, LehrerInnen und viele andere Interessierte aus den verschiedensten Berufsfeldern.

In ihrem Vortrag legte Frau Neuhaus dar, dass es häufig immer noch die Meinung gibt die AD(H)S – Diagnose sei ein „Mode-Trend".

Anderseits macht sie deutlich, dass es in den letzten acht bis zehn Jahren eine Entwicklung gibt, die diese Einschätzung deutlich widerlegt. Seriöse internationale Forschung belegt, dass es sich bei der Diagnose von AD(H)S um ein Krankheitsbild handelt, das behandelt werden kann und muss. Hierzu konnte sie dem Publikum sehr anschaulich aus ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang mit betroffenen Kindern Tipps und Ratschläge geben.

Am Ende des Vortrags konnten aus dem Publikum direkt Fragen an Frau Neuhaus gestellt werden.

Die Rückmeldungen auf diese Veranstaltung waren durchweg positiv, es war ein interessanter und aufschlussreicher Vortrag.

So sahen es auch die kooperierenden Veranstalter, die zu dieser überaus erfolgreichen Veranstaltung gemeinsam mit uns eingeladen hatten.

Für das Jahr 2014 ist schon eine weitere gemeinsame Veranstaltung in Vorbereitung.

Nochmals herzlichen Dank der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die uns bei diesem Projekt finanziell unterstützt hat.



Erlebnistag mit Paddelspaß

Für den diesjährigen Familientag für Vereinsmitglieder hatte sich das Führungsteam des Arbeitskreises ADS Südpfalz e.V. etwas ganz besonderes einfallen lassen. Nachdem man schon mehrere Jahre hintereinander den Kinderaktionstag bei der Grillhütte Kandel gefeiert bzw. veranstaltet hatte, traf man sich erstmals beim schönen Vereinsgelände des Freizeitclub in Leimersheim.

Schon morgens trafen sich die ca. 45 Teilnehmer im Alter von 4 - 54 Jahren. Beim gemeinsamen Kaffee der Eltern lernten sich die Kinder und Jugendlichen beim Spiel auf dem Außengelände vorm Bootshaus z.T. erstmals kennen. Der Jugendwart des Freizeitclub Jörg Mergen vermittelte zusammen mit dem Beisitzer des ADS Team Kurt Fix den interessierten Teilnehmern die Grundbegriffe in Sachen Boot führen, ein- und aussteigen, lenken, Koordination usw. Selbstverständlich wurde großen Wert vor allem auf den guten und angepaßten Sitz der Schwimmwesten gelegt.

Dann gings auch schon in mehreren Kanu´s los, die Gewässer um Leimersheim zu erkunden.

Dass so eine Bootstour hungrig und durstig macht, konnte man dann beim gemeinsamen Mittagessen feststellen. Leckeres Gegrilltes gab´s vom Vorsitzenden Gerd Schoproni, der an der Feuerstelle auch die nötige Aufsicht für die neugierigen und quirligen Jungs des ADS Vereins sicherstellte. Knackige Salate schmeckten zu gekühlten Getränken in gemütlicher ausgelassener Runde. Nach der gemeinsamen Stärkung nutzte der ein oder andere noch einmal die Gelegenheit eine kurze Paddeltour zu unternehmen.

Im Anschluß daran, mussten die Boote selbstverständlich von den Teilnehmern gereinigt und wieder in die entsprechenden Räumlichkeiten gebracht werden. Bei Kaffee und Kuchen gab es viel Gesprächsstoff zum Thema Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, während die Kid´s sich rund um das Vereinsgelände austoben konnten. Auch hier war wieder Kurt Fix in seiner Eigenschaft als Erlebnispädagoge der Mann für alle Fälle. Ball und Gesellschaftsspiele machten den teilnehmenden Kindern den Kanutag zu einer kurzweiligen und spaßigen Angelegenheit. Und wenn´s den Kindern gut geht - dann gefällts auch den Eltern.

Das ADS Team bedankt sich auf diesem Weg noch einmal beim Freizeitclub Leimersheim und dessen Vorsitzenden Gerd Schoproni für die tolle Bewirtung und Zurverfügungstellung des Vereinsheims und der Boote. Bei den aktiven Mitpaddlern Jörg Mergen, Karin Eßwein und Michaela Herold bedankte sich der Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. mit einem Präsent.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Freizeitclub Leimersheim.

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