ADS-Symptome im Säuglings-, Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter
Quellen: Helga Simchen: Die vielen Gesichter des ADS; Russell A. Barkley: Das große ADHS-Handbuch für Eltern;
Lislott Ruf-Bächtiger: Frühkindliches psychoorganisches Syndrom-POS, ADS
1.1 ADS-Symptome im Säuglingsalter
1.2 ADS-Symptome beim Kleinkind (1.-3. Lebensjahr)
1.3.1 ADS-Symptome beim Kindergartenkind, hyperaktiv (4.-6. Lebensjahr)
1.3.2 ADS-Symptome beim Kindergartenkind, nicht hyperaktiv
1.4.1 ADS-Symptome beim Schulkind, hyperaktiv
1.4.2 ADS-Symptome beim Schulkind, nicht hyperaktiv
1.5 ADS-Symptome bei Jugendlichen
1.6 ADS-Symptome bei Erwachsenen
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Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hans-guck-in-die-Luft, Psychoorganisches
Syndrom (POS), Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Attention-Deficit-Disorder (ADD), minimal brain syndrome,
Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, Hans guck in die Luft.
ADHS, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Zappelphilipp - Syndrom, Zappel - Philipp, Aufmerksamkeitsdefizit -
Hyperaktivitätsstörung, Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD), Fidgety Phil.
Im Gegensatz zum Aufmerksamkeits - Defizit - Hyperaktivitäts - Syndrom (ADHS) umfasst das
Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom (ADS) ein unter Umständen sehr stark ausgeprägtes unaufmerksames aber
keinesfalls impulsives oder hyperaktives Verhalten. ADS - Kinder werden häufig als Träumer bezeichnet und
wirken oftmals geistig abwesend. In Extremensituationen erweckt es den Eindruck als sei die “Körperhülle”
des Kindes zwar anwesend, mehr aber auch nicht!
Um keine fehlerhafte Diagnose zu stellen, somit nicht prinzipiell alle unkonzentrierten, “träumenden”
Kinder als ADS - Kinder zu bezeichnen hat man vor die eigentliche Diagnose einen sogenannten Beobachtungspuffer
/ Beobachtungszeitraum gestellt. Auffällige Symptome, die ein ADS vermuten lassen, sollten sich über einen
Zeitraum von etwa einem halben Jahr hinweg in verschiedenen Lebensbereichen des Kindes (Kindergarten / Schule,
zu Hause, Freizeit) immer wieder und vor allem in ähnlicher Weise gezeigt haben.
Neuere Studien zur Ursachenforschung gehen mittlerweile von einer fehlerhaften Informationsweiterleitung
und -verarbeitung zwischen den beiden Hirnabschnitten (Hirnhälften) aus. Auf der übergeordneten
ADS - Seite
erfahren Sie mehr über die Ursachen eines ADS.
Auch wenn das Träumen und Unaufmerksamkeit generell Desintersse am Unterrichtsgegenstand zu signalisieren
scheinen, bedeutet dies nicht, dass ADS - Kinder generell kein Interesse am Unterricht haben. Es bedeutet
auch nicht zwangsläufig, dass ADS - Kinder weniger begabt sind, denn auch sie können eine Hochbegabung
aufweisen. Aufgrund der Tatsache, dass - bedingt durch die mangelnde Konzentrationsfähigkeit - Wissenslücken
entstehen, können früher oder später Probleme in schulischen Bereichen hinzutreten. Häufig beziehen sich
die Probleme auf das Lesen - und Rechtschreiben, bzw. das Rechnen. Eine Lese- Rechtschreibschwäche oder
Rechenschwäche sind dann häufig das Resultat.
Generell ist es auch nicht auszuschließen, dass ADS - Kinder unter einer Teilleistungsstörung im Sinne
einer Legasthenie oder Dyskalkulie leiden. Auch weitere psychische Erkrankungen sind denkbar und nicht
von der Hand zu weisen. Als Beispiele seien hier erwähnt: Depressionen, Tics, Tourette - Syndrom, etc.
Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom fallen durch Tagträume und
Unaufmerksamkeit auf und verhalten sich nur selten impulsiv. Die Fähigkeit zu
konzentriertem Arbeiten ist somit auch in dieser Form des ADS nur phasenweise gegeben. In der Regel
entstehen durch diese Konzentrationsschwäche teilweise gravierende Schwächen in einzelnen, bzw. mehreren
schulischen Bereichen. So leiden aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder auch häufig unter einer
Lese- Rechtschreibschwäche und / oder einer
Rechenschwäche.
Generell ist es möglich, das ein ADS - Kind auch hochbegabt ist. Es ist allerdings ungleich schwieriger,
diese
Hochbegabung
festzustellen. Dies liegt unter anderem auch daran, dass man es einem “träumenden” Kind oftmals nicht zutraut,
auch hochbegabt zu sein. Eine gewisse Offenheit und Kenntnis der Symptomatik eines ADS ist also erforderlich.
Im Rahmen der ADS - Diagnostik ist nicht zuletzt deshalb die Intelligenzdiagnostik häufig Grundlage der
Diagnose.
Ebenso wie eine Hochbegabung lassen sich auch Teilleistungsschwächen
(Legasthenie, Dyskalkulie) niemals ausschließen, sodass unter Umständen auch in diese Richtung
diagnostiziert werden muss.
Eine Therapie bei diagnostiziertem ADS sollte stets auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes
abgestimmt werden. Nach Möglichkeit sollte sie ganzheitlich erfolgen und alle Erziehungsbereiche
des Kindes betreffen. Weitere Informationen zur Therapie des ADS finden
sie auf der entsprechenden Seite.
Ähnlich wie beim ADHS erfordert ein ADS - Kind viel Zuwendung, Zuneigung und Geduld.
Tadeln und Beschimpfen der Kinder bewirkt keine dauerhafte Verhaltensänderung und schafft Frust auf
beiden Seiten. Wenn konsequentes erzieherisches Handeln sowie das
Aufstellen und Einhalten vereinbarter Regeln ansatzweise funktionieren, ist eine erste Hürde genommen
und die Basis für weiteres therapeutisches Wirken gelegt.
Insbesondere die Diagnosestellung bei einem ADS ist nicht einfach. Dies liegt unter
anderem daran, dass aufgrund der Symptomatik ADS - Kinder vom Verhalten her nicht unbedingt negativ
auffallen müssen. Durch ihre Tagträume und ihre häufige geistige Abwesenheit können sie durchaus mit
schüchternen Kindern gleichgesetzt werden. Von seiten der ErzieherInnen und auch der LehrerInnen
erfordert es also in besonderer Weise einer Offenheit gegenüber dieser Problematik.
Zu warnen ist allerdings auch vor einer übertriebenen Besorgtheit, denn nicht jedes stille und
abwesende Kind hat gleichzeitig ein ADS. Anders gesagt: ADS darf nicht als
Entschuldigung bei vorliegender Antriebslosigkeit oder bei “Bocklosigkeit” in bestimmten stressigen
Situationen gewertet werden.
Die Diagnosestellung wird außerdem dadurch erschwert, dass es zwar einige Symptome gibt, die für ein
ADS typisch sind, allerdings ist der Katalog möglicher Verhaltenssymptomatiken niemals vollständig,
zum anderen muss auch nicht jede Symptomatik zwangsläufig in Erscheinung treten. Es handelt sich hierbei
also keinesfalls um eine homogene (in gleicher Weise und mit immer gleichen Symptomen
auftretende) Erkrankung.
Aus diesem Grund sind genaue Beobachtungen im Vorfeld unerlässlich. Die Beobachtungen
müssen sich immer auf alle Lebensbereiche (Kindergarten / Schule, häusliche Umgebung, Freizeit) beziehen.
Die oben genannten Symptome können dabei helfen, erste Auffälligkeiten festzustellen. Generell wird davon
ausgegangen, dass die Symptomfelder bereits vor der Einschulung auftreten und sich auch über einen
Zeitraum von etwa einem halben Jahr immer wieder regelmäßig zeigen. Wie bereits oben erwähnt, können die
Verhaltensweisen vom jeweiligen Entwicklungsstand deutlich abweichen.
Eine Diagnostik sollte stets umfassend gestellt werden und sich somit auf folgende
Bereiche erstrecken:
In aller Regel stellen Eltern die wichtigsten Bezugspersonen eines Kindes dar, wodurch sie
eine zentrale und wichtige Rolle im Hinblick auf die Beobachtungsmöglichkeit eines Kindes spielen. Eine
Beobachtung des Kindes innerhalb des Schutzraumes “Familie” kann besondere Aufschlüsse über das kindliche
Verhalten geben. Immer wieder wird davon berichtet, dass es Eltern nicht besonders schwer fällt,
Normunterschiede zu erkennen, dass es ihnen aber sehr schwer fällt, beobachtete Verhaltensabweichungen
zuzugeben. Dies ist auf der einen Seite verständlich, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein,
dass man einem Kind durch diese Abwehrmechanismen nicht hilft. Das “Scheuklappendenken” in Form von:
“Das wächst sich schon aus” ist in keinem Fall angebracht.
Es ist wichtig zu wissen, dass Kinder, die zweifelsohne an einem ADS leiden, dies nicht tun weil Eltern
in der Erziehung eventuell Fehler unterlaufen sind. ADS ist nicht die Folge eines Erziehungsdefizites
auch wenn es oft den Anschein erweckt, kann aber dadurch negativ beeinflusst werden.
Die Akzeptanz der Probleme ist ein wichtiger Aspekt - nicht nur im Hinblick auf eine objektivere
diagnostische Einschätzung, sondern vor allen Dingen auch im Hinblick auf therapeutische Erfolge. Eltern,
die die Problematik akzeptieren, werden vermutlich einer Therapie auch positiver entgegentreten und können
somit ihrem Kind viel besser helfen. Und darum sollte es letzten Endes gehen.
Sowohl dem Kindergarten als auch der (Grund-)Schule bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur
Beobachtung eines “auffälligen” Kindes. Dabei sprechen sowohl die ErzieherInnen als auch die
LehrerInnen lediglich Verdachtsmomente, nicht jedoch die eigentliche Diagnose aus. Die
Beurteilung der Situation durch die Schule (Kiga) ist lediglich ein - allerdings ein wichtiger -
Bestandteil einer umfassenden Erhebung.
Wichtige Beobachtungen, insbesondere im Hinblick auf Frustrationstoleranz, Über- oder Unterforderung,
aber auch Probleme in anderen Bereichen, wie beispielsweise eine Lese- Rechtschreibschwäche
oder eine Rechenschwäche, sollten in einem Beobachtungsbogen festgehalten werden. Dabei
erscheint es wichtig, dass alle ErzieherInnen, bzw. LehrerInnen, die das Kind betreuen, gemeinsam an
der Beobachtung arbeiten. Wichtig ist aber auch ein konsequenter und ehrlicher Austausch mit den Eltern
und das Gespräch mit dem schulpsychologischen Dienstes, bzw. den betreuenden Therapeuten.
Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen, die vom Alter des Kindes abhängen. Während bei Vorschulkindern
eine so genannte Entwicklungsdiagnostik vorgenommen wird, unterliegen (Grund-) Schulkinder unter anderem
in der Regel auch einer
Intelligenzdiagnostik.
In beiden Erhebungen wird neben den eigentlichen Beobachtungskriterien eines Testverfahrens in besonderer
Weise auch darauf geachtet, wie sich das Kind in der Testsituation verhält. Wenn Sie sich weitreichender
mit der Thematik Intelligenz und Intelligenzdiagnostik beschäftigen möchten, clicken Sie bitte hier auf:
Hochbegabung.
Welche diagnostischen Testverfahren im einzelnen eingesetzt werden, ist unterschiedlich. Bekannte Verfahren
zur Messung von Intelligenz, Entwicklung und Teilleistungsstörungen sind beispielsweise: HAWIK
(Hamburger Wechsler Intelligenztest für Kinder), der CFT (Culture Fair Intelligence Test) uvm.
Der HAWIK testet über verschiedene Untertests, wie beispielsweise: Bildergänzungen, Allgemeinwissen,
rechnerisches Denken usw. die praktische, verbale und allgemeine Intelligenz.
Der CFT misst die individuelle Fähigkeit eines Kindes zur Erkennung von Regeln und zur Identifikation
bestimmter Merkmale. Er misst darüber hinaus, in welchem Maße das Kind zur nonverbalen Problemerfassung
und -lösung fähig ist. Insgesamt besteht der Test aus fünf verschiedenen Untertests.
Neben der Messung der Intelligenz, die auch eine eventuelle Hochbegabung ermitteln kann, gibt es Möglichkeiten
zum Testen der Aufmerksamkeit (z.B. DAT = Dortmunder Aufmerksamkeitstest), zur Messung der Fähigkeit zu
problemlösenden Handeln und zur Messung der Konzentrationsfähigkeit.
Es wurde bereits angesprochen, dass eine Diagnose aus mehreren Beobachtungsmomenten bestehen sollte. Das
ist wichtig, um eine Fehldiagnostik zu vermeiden, denn viele Kinder sind lebhaft und neugierig oder aber
ruhig und introvertiert ohne dass eine “Störung” im Sinne eines ADS bzw. ADHS vorliegt. Eltern, LehrerInnen,
bzw.ErzieherInnen und auch Psychologen spielen demnach eine wichtige Rolle zum Treffen einer passenden
Diagnose, stellen sie aber nicht selbst aus. Das Ausstellen der Diagnose ist in Deutschland die Aufgabe
des Kinderarztes.
Dies hat zur Folge, dass - basierend auf den Beobachtungen - auch gezielte Untersuchungen
durchgeführt werden. Dies sind in der Regel neurologischer und internistischer Art. Sie alle zielen
primär darauf ab, organische Probleme als Ursache für das auffällige Verhalten auszuschließen
(= Ausschlussdiagnostik).
In der Regel veranlasst der Kinderarzt zunächst ein umfassendes Blutbild (Ausschluss von
Schilddrüsen- Erkrankungen, Eisenmangel, etc.) und unterzieht dem Kind ebenso einer körperlichen
Untersuchung (Ausschluss von Augen- und Ohrerkrankungen, Allergien und deren Begleiterkrankungen
(Asthma, ggf. Neurodermitis; siehe: Differentialdiagnostik). Die kindlichen U - Untersuchungen reichen
oftmals im Hinblick auf die genaue Untersuchung der Sinnesorgane, insbesondere des Ohres und der Augen,
nicht aus. Spezifischere Untersuchungen werden notwendig um auszuschließen, dass die Probleme darin
begründet liegen, dass ein Kind einfach schlecht sieht oder hört. In beiden Fällen können Probleme in
diesem Bereich dafür sorgen, dass sich ein Kind nicht konzentrieren und ausreichend mitarbeiten kann.
Ein EEG (Elektroenzephalogramm) dient der Ermittlung von
Potentialschwankungen im Gehirn und ermöglicht Rückschlüsse auf eventuelle Funktionsstörungen des
ZNS (= zentrales Nervensystem).
Das EKG (Elektrokardiogramm) untersucht den Herzrythmus und die
Herzfrequenz. Somit dient es im Rahmen der ADS - Diagnostik eher als differentialdiagnostische Maßnahme
zur Ermittlung eventueller Herzrhythmustörungen, die unter Umständen einer speziellen Medikation bedürfen,
bzw. eine ADS - typische Medikation nicht ermöglichen.
Eine Möglichkeit zur Erfassung eines Ist - Zustandes aus verschiedenen Sichtweisen ermöglicht die nach
ihrem Entwickler benannte Achenbach - Skala. Neben der Berücksichtigung des Alters und des
Geschlechts des Kindes, bietet die Achenbach - Skala die Möglichkeit durch getrennte Fragebögen für
Eltern, Erzieher / Lehrer und Kinder die Gesamtsituation des Kindes möglichst objektiv zu betrachten.
Dies ist in besonderer Weise stets abhängig von der Ehrlichkeit der befragten Personen.
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Aufmerksamkeitsdefizitstörung, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Psychoorganisches
Syndrom (POS), Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Hans-guck-in-die-Luft, Attention-Deficit-Disorder
(ADD), minimal brain syndrome, ADS Medikamente, Methylphenidat, Antidpressiva, ADS Psychotherapie,
ADS Heilpädagogik, ADS Ernährung, ADS und Familie.
ADHS, Zappelphilipp - Syndrom,
Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung, Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD),
Fidgety Phil.
Unter einem Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom versteht man ein ausgeprägt unaufmerksames,
teilweise auch impulsives Verhalten, das über einen längeren Zeitraum (etwa sechs Monate) hinweg in
mehreren Lebensbereichen (Kindergarten / Schule, zu Hause, Freizeit) auffällig wird. Dabei muss
ADS nicht zwangsweise mit Hyperaktivität verbunden sein.
Unter ADS leiden vielmehr auch Kinder, die durch Träumen oder ähnliches in Erscheinung treten. Die
gezeigten Verhaltensweisen entsprechen meist nicht dem Entwicklungsstand des Kindes, manifestieren
sich allerdings, was zur Folge hat, dass die entsprechenden Verhaltensweisen nicht phasenweise auftreten,
sondern andauern. Dies hat zur Folge, dass die Problematik ohne geeignete Hilfe nicht überwunden werden
kann. Es gibt zwei Formen eines Aufmerksamkeits - Defizit - Syndroms: Neben dem
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne Hyperaktivität (ADS), gibt es noch die hyperaktive Variante
davon, das
ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität), sowie den Mischtyp aus beiden Varianten.
Beiden Begriffen gemein ist die Tatsache, dass es sich um ein klar definiertes Krankheitsbild
handelt, die durch unterschiedliche Symptome des ADS gekennzeichnet werden. Kinder mit einer
ADS, bzw. einer ADHS können ihre Aufmerksamkeit nicht gezielt ausrichten, sodass ihre Konzentrationsfähigkeit
Mängel aufweist. Diese Mängel durchziehen in der Regel alle Lebensbereiche des Kindes, also sowohl
Kindergarten oder Schule als auch den familiären und den Freizeitbereich. Besonders in Phasen, in denen
Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg ihre Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Gebiet ausrichten können,
werden die Konzentrationsmängel deutlich. Während das ADS-Kind dann zu träumen anfängt und sonst nicht
unbedingt negativ auffällt, können beim hyperaktiven (ADHS-) Kind negative Begleiterscheinungen (zappeln
bis hin zur Verweigerung der Arbeit) in Erscheinung treten.
Durch die unterschiedlichen äußerlichen Erscheinungsformen des ADHS wird dieses in der Regel
auch häufiger, vor allem aber schneller diagnostiziert.
Verschiedene Untersuchungsreihen bestätigen mittlerweile, dass beim Vorliegen eines AD(H)S die
Informationsweiterleitung und -verarbeitung zwischen verschiedenen Hirnabschnitten
fehlerhaft funktioniert. In beiden Fällen ist die Konzentrationsfähigkeit teilweise erheblich
beeinträchtigt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass bei Kindern mit ADS oder ADHS eine Hochbegabung
von vornherein ausgeschlossen werden kann.
Auffällig ist jedoch, dass die Symptomatik auch Konsequenzen in anderen schulischen Bereichen haben kann.
Nicht selten ist eine Lese- Rechtschreibschwäche oder / und eine
Rechenschwäche.
Da die Diagnose schwierig und leider oftmals auch immer noch fehlerhaft ist, bzw. von den verwendeten
Diagnosekriterien abhängt, fällt es schwer eine Häufigkeit von ADS - Fällen anzugeben. Man
beschränkt sich daher in der Regel auf repräsentative Studien.
Derzeit geht man davon aus, dass etwa 3 bis 10% der Bevölkerung an einem ADS leiden. Davon
entfallen ungefähr 3 - 6 % auf die Altersgruppe der 6 bis 18 - Jährigen (3 - 4 % Kinder im Grundschulalter,
ca. 2 % auf Jugendliche). Den Forschungsergebnissen zur Folge geht man davon aus, dass Jungen tendenziell
häufiger an ADS oder der hyperaktiven Variante ADHS erkranken. Das Verhältnis soll bei 1:7 zu Gunsten der
Mädchen liegen.
Generell wird das Verhältnis von ADS zu ADHS auf etwa 1: 3 geschätzt. Die Meinungen, worin dies begründet
liegt, gehen auseinander. Häufig ist man der Auffassung, dass ADS ohne Hyperaktivität nicht so sehr negativ
“auffällt” und daher auch seltener zur Abklärung und Diagnose geraten wird.
Aufgrund der Tatsache, dass Zwillingsstudien an eineiigen Zwillingen nachwiesen, dass - sofern ein
ADS / ADHS vorliegt - meistens beide Kinder betroffen sind, geht man davon aus, dass das Symptom - unter
dem auch Erwachsene leiden können - vererbt werden kann.
Historisch bekannt ist die Geschichte des “Hans - guck - in - die - Luft”, geschrieben von Heinrich Hoffmann,
der auch den “Zappelphilipp” verfasste.
Generell findet das Aufmerksamkeitsdefizit ohne Hyperaktivität deutlich weniger Beachtung, was
unter anderem damit zusammenhängen könnte, dass ruhige aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder in der Regel
weniger auffallen. Eine dahin gehende Diagnose inklusive der vorher zur Kenntnis genommenen
Aufmerksamkeitsdefizte fällt ungleich schwerer.
Hinsichtlich der Ursachenforschung in Bezug auf ADS ist zu sagen, dass bereits um 1870 herum
erste Äußerungen laut wurden, die eine Vererbung nicht ausschlossen und auch darauf verwiesen, dass der
soziale Druck, der auf Kinder ausgeübt werde, immer größer werde. Die immer wichtiger werdenden Tugenden
wie Pünktlichkeit, Ordnung, Gehorsam, ... könnten nicht von allen Kindern in gleicher Weise erfüllt
werden. Diese Aussage sollte uns aufhorchen lassen...
Im weiteren Forschungsverlauf, so beispielsweise im frühen 20. Jahrhundert, ging man vermehrt dazu über
der Erziehung ein großes Maß an Verantwortung einzuräumen. Es entstanden Gruppierungen, die
aufmerksamkeitsdefizitäre Kinder als schwer erziehbar einstuften. Hier wird aber auch erneut deutlich,
dass es sich bei jenen Kindern wohl eher um die hyperaktive Variante des ADS handeln dürfte und die
Diagnose eines ADS ohne Hyperaktivität auch damals schon wesentlich schwieriger gewesen sein dürfte.
Parallelen finden sich historisch also nicht nur im Hinblick auf die Schwierigkeiten einer Diagnose
des ADS, sondern auch zur Geschichte der Legasthenie. Da wie dort wurden und werden mögliche Ursachen
angenommen, formulilert, später wieder widerrufen und dann wieder neu postuliert.
In den dreißiger Jahren fand man eher zufällig heraus, dass spezielle
Medikamente
hyperaktive Kinder ruhig stellen. Da dies funktionierte, ging man in den 60’er Jahren und auch
Forschungsergebnisse darauf hin deuteteten, ging man dann auch von einer Hirnstörung als Ursache
für die Entstehung des ADS aus und therapierte entsprechend. Im weiteren Forschungsverlauf
glaubte man zu erkennen, dass es nicht DIE EINE Ursache für die Entstehung eines ADS geben kann und so
setzte sich der multikausale Ansatz (= durch viele Faktoren bedingt) durch: Als
Ursachen des ADS
kamen verschiedene Faktoren in Betracht: Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD, eine Form der
Hirnschädigungen), Vererbung (genetische Weitergabe), Konsequenzen, die sich aus der veränderten
Gesellschaft heraus ergeben, etc.
Zwei konträre und extreme Positionen haben sich aufrecht erhalten. Dies sind zum einen jene, die
glauben, dass ADS prinzipiell medikamentös therapiert werden sollte und zum anderen jene, die die
Auffassung vertreten, dass nur durch Therapie und veränderte Erziehungsmaßnahmen ein Ziel erreicht
werden kann und eine medikamentöse Therapie unterlassen werden sollte. Zwischen diesem beiden “extremen”
Ansichten finden sich heute wohl die meisten Therapieformen wieder.
Alle (wissenschaftlichen) Erklärungsversuche zogen sich durch die Fachrichtungen der Medizin,
Psychologie, aber auch Pädagogik. Vielleicht ist allerdings dennoch zu bedenken, dass es den klassischen
Königsweg, der für alle gültig ist, insbesondere im Bereich von Lernproblemen nicht geben kann.
Die Probleme sind stets individueller Natur und bedürfen somit auch einer
individuellen Therapie des ADS.
Auch wenn man heute immer noch viele Faktoren als Ursache eines ADS annimmt, hat sich seit den 90’er
Jahren der neurobiologische Erklärungsansatz als Erklärungsansatz für die Entstehung eines
ADS wissenschaftlich durchgesetzt.
Mögliche Ursachen, die den neurobiologischen Erklärungsansatz ursächlich zu erklären versuchen, finden
Sie unter
Ursachen des ADS.
Redet man von einem Aufmerksamkeitsdefizit, dann hat jeder sofort das Bild des Zappelphilipp vor Augen.
Dass es darüber hinaus sehr vielschichtige Haupt- und Nebensymptomatiken gibt, sehen nur jene, die mit
dem Syndrom in irgendeiner Weise in Kontakt kommen.
Darüber hinaus werden verschiedene Varianten des Aufmerksamkeits- defizitsyndroms voneinander zu
unterscheiden: Das ADS und das ADS + Hyperaktivität (ADHS), sowie einen Mischtyp aus
beiden Varianten. Menschen, die unter einer Variante dieses Syndroms leiden fällt es schwer,
zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen zu unterscheiden. Man geht davon aus, dass die Betroffenen
sich häufig in einem dauerhaft reizüberfluteten Zustand befinden, demzufolge unter dauerhaftem Stress
leiden.
Entsprechend der unterschiedlichen Varianten gibt es zum einen Symptome, die in beiden Hauptbereichen
- also sowohl bei ADS als auch bei ADHS auftreten können, aber auch jene, die spezifisch sind. Auf
unserer Unterseite
Symptome des ADS
finden Sie hierzu nähere Informationen.
Diagnose des ADS - oft ein langer Weg
Dass die Stellung einer
ADS Diagnose
nicht einfach ist, liegt zum einen daran, dass ADS-typische Symptome auch bei Kindern und Jugendlichen
vorkommen ohne dass diese selbst unter einem ADS leiden. Mangelnde Aufmerksamkeit und “Bocklosigkeit”
gibt es bei nahezu jedem Kind von Zeit zu Zeit.
Die Schwierigkeit einer Diagnosestellung liegt darin, diese Fälle abzugrenzen und “echte” ADS -
Fälle zu diagnostizieren. Vergleichen lässt sich dies sinnbildlich etwa mit der berühmten Suche nach
der Stecknadel im Heuhaufen.
Bevor eine anstrengende Diagnostik auf das Kind herein prasselt, sollten sich eventuelle
“Verdachtsmomente” schon über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr immer wieder - und vor allem
auch in ähnlicher Form - gezeigt haben.
Folgende diagnostische Maßnahmen sollten berücksichtigt werden, um eine fehlerhafte Diagnostik
weitestgehend ausschließen zu können.
Da im Hinblick auf eine Therapie eine exakte Diagnose erforderlich ist, müssen spezifische Erkrankungen
differentialdiagnostisch abgegrenzt werden. Dies bedeutet, dass man durch typische Untersuchungen
Krankheiten ausschließt, die sich symptomatisch ähnlich dem ADS äußern.
Eine differentialdiagnostische Abgrenzung kann auch dann erforderlich werden, wenn neben dem ADS noch
weitere Erkrankungen vermutet werden, die erschwerend hinzu kommen.
Um weitere und nähere Informationen zur Differentialdiagnose zu erhalten, klicken Sie bitte auf die
Diagnose des ADS:
Diagnose des ADS.
So individuell wie die Symptome eines ADS sind, muss auch die Therapie gestaltet werden. Dies hat zur
Folge, dass jede Therapie individuell auf die Defizite des Kindes zugeschnitten
werden und nach Möglichkeit ganzheitlich (multimodal) ansetzen sollte. Dabei muss das Kind
dort “abgeholt” werden, wo es sich derzeit ansiedelt. Das bedeutet: die pädagogische und therapeutische
Arbeit muss am jeweils individuellen Lernstand und im Bereich der individuellen Lernbedingungen
und Arbeitsmöglichkeiten eines Kindes ansetzen und sich an ihnen in besonderer Weise orientieren.
“Ganzheitlicher Ansatz” impliziert an dieser Stelle auch eine Zusammenarbeit von Therapeut - Eltern -
Schule. Allen an der Erziehung Beteiligten (insbesondere auch Großeltern) muss verdeutlicht werden,
dass nur eine Kooperation untereinander zum Erfolg zielen kann.
Darüber hinaus impliziert “ganzheitlich” im Rahmen eines therapeutischer Ansatzes stets auch
eine Kombination des sozial - emotionalen Bereiches mit dem psychomotorischen
und dem kognitiven Bereich.
Unter anderem gibt es spezifische Therapieansätze, die wir spezifisch ausgearbeitet haben. Diese sind:
Die Links in diesem Abschnitt verweisen auf die Homepage von Dr. Gumpert
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Hyperkinetisches Syndrom (HKS), Psychoorganisches Syndrom (POS), Aufmerksamkeitsdefizitstörung,
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Zappel - Philipp - Syndrom, Zappelphilipp, Hyperaktivitätssyndrom,
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung,
ADHS,
Fidgety Phil, Verhaltensstörung mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, minimal brain syndrome
Englisch: Attention - Deficit - Hyperactivity - Disorder (ADHD), Attention-Deficit-Disorder (ADD).
Beim ADS, dem Aufmerksamkeits - Defizit - Syndrom handelt es sich um die deutsche Bezeichnung des ADD,
dem “Atention Deficit Disorder”. Während von der hyperaktiven Variante des ADS Kinder betroffen sind,
die ihre Aufmerksamkeitsschwierigkeit kaum verbergen können und durch unaufmerksam - impulisves
Verhalten in Erscheinung treten, fallen introvertiert unaufmerksame Kinder häufig weniger negativ ins Auge.
Häufig unterliegen Lernprobleme einem Trend. War die Legasthenie vor einigen Jahren die “Modeerscheinung”,
so ist ADS, bzw. die hyperaktive Variante ADHS in den letzten Jahren häufig auch falsch verstanden,
dadurch oftmals auch falsch diagnostiziert worden.
Es ist also davor zu warnen, jedes unaufmerksame oder zappelige Verhalten eines Kindes vorschnell mit
ADS, bzw.
ADHS zu entschuldigen.
Im Rahmen der Diagnosestellung sollten daher auch nur dann erste Schritte unternommen werden, wenn das
unaufmerksame, teilweise auch impulsive Verhalten über einen längeren Zeitraum (etwa sechs Monate) hinweg
in verschiedenen Lebensbereichen (Kindergarten / Schule, zu Hause, Freizeit) beobachtet werden konnte.
Manche Entwicklungsschritte oder Ereignisse können temporär solche Verhaltensweisen verursachen. Eine
gezielte Vorgehensweise ist demnach sinnvoll und sollte nicht vorschnell mit “Ja, da wird ja gar
nichts getan!” abgeurteilt werden.
ADS - Kinder leiden nicht nur phasenweise unter den entsprechenden Verhaltensweisen. In der Regel ist es
so, dass die Verhaltensweisen sich manifestieren und in der Regel nicht dem altersentsprechenden
Verhalten entsprechen. “Kindisches” Verhalten - so wird das Verhalten oftmals dann bezeichnet.
Während die hyperaktive Variante ADHS oftmals mit dem Zappelphilip Heinrich Hoffmanns
bezeichnet wird, ist der ADS - Typ wohl eher mit dem “Hans - guck - in - die - Luft” zu
vergleichen.
Anders als man vielleicht vermuten würde, handelt es sich hierbei um ein “handfestes” Krankheitsbild,
weshalb die Diagnose letzlich auch vom Kinderarzt gestellt wird. Während man hinsichtlich der
Ursachenklärung lange Zeit im Unklaren tappte, geht man nach derzeitigem Forschungsstand hauptsächlich
davon aus, dass die Informationsweiterleitung und -verarbeitung zwischen verschiedenen Hirnabschnitten
bei ADS - Kindern fehlerhaft funktioniert und das verschiedene andere Faktoren (Erziehungsdefizite, ...)
die Symptome in besonderer Weise verstärken können.
Im Rahmen der therapeutischen Behandlung des Aufmerksamkeits - Defizit - Syndroms ADS unterscheidet
man verschiedene Maßnahmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass jedes Kind unter spezifischen ADS -
Symptomen leidet, die individuell zu therapieren sind. Man könnte dies wie folgt zusammenfassen:
Ursache gleich - Begleitumstände individuell verschieden, folglich: individuelle Symptomatik des ADS.
Im Rahmen der ADS - Behandlung hat sich gezeigt, dass demzufolge eine so genannte multimodale
Therapie am Erfolg versprechendsten zu bewerten ist.
Unter einer multimodalen Therapie versteht man die Zusammenfassung aller im Einzelfall sinnvollen
Therapieformen, die aufeinander aufbauen und stets miteinander in Verbindung stehen sollten.
Prinzipiell unterscheidet man - neben der Förderung des ADS - Kindes im häuslichen Umfeld
- verschiedene Therapieformen, die wiederum verschiedene therapeutische Maßnahmen zusammenfassen.
Dieses sind:
Die medikamentöse Therapie ist die wohl umstrittenste Therapieform des ADS. Dies liegt unter
anderem daran, dass es sich bei den Medikamenten um Psychopharmaka - in der Regel Stimulanzien -
handelt, welche die psychischen Funktionen, wie Stimmung, Affektivität und Emotionalität, aber
auch die Aufmerksamkeit, die Impulsivität und den Antrieb des ADS - Kindes beeinflussen.
Auch wenn sich dies auf den ersten Blick “schlimm” anhört, so hat die medikamentöse Therapie bei
exakt gestellter ADS - Diagnose auf jeden Fall ihre Daseins- und Einsatzberechtigung.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:
ADS und Medikamenten
Psychotherapeutische und heilpädagogische Ansätze umfassen folgende Therapieformen:
Als ernährungstherapeutische Möglichkeiten, bzw. Ernährungstherapie gib es:
Es wäre zu einfach und somit leuchtet es auch schnell ein: Eine Therapie kann nicht bei einem
Therapeuten anfangen, sich über die Einnahme von Tabletten alleine regeln usw. Diese genannten
Maßnahmen bilden mit anderen Maßnahmen zusammen die Eckpfeiler, sozusagen das Gerüst. Das häusliche
Umfeld und die dort ergriffenen Maßnahmen, die den Umgang mit ADS erleichtern sollen, sind ein
wesentlicher Moment in der Gestaltung der Therapie, wodurch den Eltern und ihrer Förderung des
ADS - Kindes im häuslichen Umfeld eine sehr wichtige Aufgabe zuteil wird.
Da diese Aufgabe auch sehr schwierig sein kann - dies erzählen betroffene Eltern fast immer -
wird die familiäre Situation sehr häufig stark belastet. Weitere Informationen finden Sie auf
unserer Seite
ADS und Familie.
Textquelle: Erklärungen und Ausführungen zum eben gelesenen Textausschnitt finden sie unter
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Die Auswahl der (weiterführenden) Schule Ihres Kindes sollte bewusst und mit Bedacht gewählt werden.
Gab es einst die Wahl zwischen Förder,- Haupt,- Realschule und Gymnasium, haben sich zwischenzeitliche neue Schulformen gebildet, die wir hier kurz vorstellen möchten.
Neben der Empfehlung durch die Schule Ihres Kindes, gibt es hilfreiche Kriterien, die sie selbst beachten können.
Diese „Auswahlhilfen“ finden Sie unter gleichnamigem Punkt.
Noten, Talente, derzeitige Leistungsfähigkeit - und Bereitschaft Ihres Kindes müssen bei der Wahl Beachtung finden, um eine Über- oder Unterforderung zu vermeiden.
Bedenken Sie, dass es in Deutschland „keinen Abschluss ohne Anschluss“ gibt.
Das heißt, Ihr Kind kann bei guter Leistung die einst gewählte oder von den Lehrern empfohlene Schulart wechseln und ist nicht dazu „verdammt“, auf ein und derselben Schule zu bleiben.
Die Regionale Schule oder Regionalschule ist eine Schulart in Deutschland, in
der nach Klasse 9 die Berufsreife und nach Klasse 10 die Mittlere Reife erworben werden kann. Diese
Schulart wurde inzwischen von mehreren deutschen Bundesländern eingeführt.
Regionale Schulen sind eine Kombination aus herkömmlichen Haupt- und Realschulen. Sie zeichnen sich
dadurch aus, dass die Schüler ab Klassenstufe 7 zwischen dem Lernniveau für Hauptschule und
Realschule im Rahmen einer äußeren Leistungsdifferenzierung wechseln können. Dies erfolgt je nach
Schule fächerspezifisch oder klassenspezifisch.
Im Gegensatz zur verwandten integrierten Gesamtschule gibt es keinen gymnasialen Zweig, die Schulart
Gymnasium existiert also parallel. Regionalschulen sind keine Wahlschulen, sondern müssen alle Kinder
ihres Einzugsbereichs aufnehmen.
Die Schulart entsteht automatisch aus dem Zusammenschluss von Haupt- und Realschulen und bildet
somit die neue Schulform Regionalschule.
Vorteile
In ländlichen Regionen ist es oft aufgrund mangelnder Schülerzahlen kostenaufwändig und schwierig
sowohl eine Haupt- als auch eine Realschule zu betreiben. Bei einer kombinierten Regionalen Schule
können Kosten gespart werden.
Zudem erweist sich die Neueinstellung von Lehrern leichter als an traditionellen Hauptschulen.
Die Realschule plus ist eine Schulart in Rheinland-Pfalz.
Der Landtag in Rheinland-Pfalz diskutiert aktuell über den Entwurf eines neuen Schulgesetzes, das
die Einführung diese Schulart ab dem Schuljahr 2009/2010 vorsieht. Bis zum Schuljahr 2013/2014 sollen
alle bisherigen Haupt- und Realschulen zusammengeführt sein.
Diese neue Schulart gibt es dann in zwei Formen - entweder als eine Kooperative Realschule
oder eine Integrative Realschule. Beide Formen können zum Mittleren Schulabschluss und
zum Abschluss der Berufsreife führen. Bei entsprechenden Voraussetzungen werden manche der
Realschulen plus zusätzlich die Fachhochschulreife anbieten. Wenn diese Möglichkeit auf
einer Schule nicht besteht, kann bei entsprechender Voraussetzung die Fachhochschulreife auf einer
anderen Realschule plus erreicht werden.
In der Orientierungsstufe werden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet.
Danach bildet die Kooperative Realschule ab der Klassenstufe 7 abschlussbezogene Klassen, die
sich durch eine starke Durchlässigkeit nach oben auszeichnen sollen.
Auf der Integrativen Realschule verbleiben die Schüler länger im alten Klassenverband und
werden nur in einzelnen Fächern in verschiedene Kurse eingeteilt. Diese Form der Leistungsdifferenzierung
ist auch aus Gesamtschulen bekannt. Es bleibt somit lange offen, welcher der beiden Abschlüsse
letztendlich erreicht wird.
Zusätzlich gibt es nach Aussage von Bildungsministerin Doris Ahnen an ausgewählten Realschulen plus
künftig das Projekt „Keiner ohne Abschluss“. Ziel des Projekts sei es, dass die Abbrecherquote
gesenkt werde. Um die pädagogischen Voraussetzungen weiter zu verbessern, ist zudem für die neu
entstehenden Realschulen plus in der verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe eine maximale
Klassenstärke von 25 Schülerinnen und Schülern vorgesehen.
Ob nun eine integrative oder kooperative Realschule angeboten wird, welche Schulen zusammenarbeiten
wollen, entscheidet laut Bildungsministerium zunächst der Schulträger, der einen entsprechenden
Antrag bei der Schulaufsicht stellt. Abschließend wird die Entscheidung durch die Schulaufsicht
getroffen, die die Schule errichtet.
Die Integrierte Gesamtschule (IGS) ist eine Schule, in der Schüler mit Haupt-, Real-
und Gymnasialempfehlung gemeinsam unterrichtet werden.
Eine der individuellen Leistungsfähigkeit entsprechende Differenzierung findet in einer Reihe von
Fächern durch so genannte Förder-, Grund- und Erweiterungskurse statt. Ziel der Integrierten
Gesamtschule ist, dass die Schüler das gemeinsame Lernen und den sozialen Umgang miteinander
erleben und gleichzeitig auch entsprechend ihrem individuellen Leistungsvermögen unterrichtet und
vor allem gefördert werden.
Beispielsweise kann ein Schüler im Erweiterungskurs in Chemie zu den Besten gehören, aber wegen
schlechter Englisch-Kenntnisse in diesem Fach den Förderkurs besuchen. Eine Wiederholung von Klassen
ist für die Schüler normalerweise nicht notwendig, sie wechseln meist in einen leichteren Kurs. Die
Schüler haben an einer Integrierten Gesamtschule die Möglichkeit, den ihren Kursen entsprechenden
Schulabschluss vom Hauptabschluss bis hin zur allgemeinen Hochschulreife (Abitur) zu erlangen.
Für das Abitur wechseln sie nach der zehnten Klasse, wenn ihre eigene Gesamtschule keine gymnasiale
Oberstufe besitzt, auf ein Gymnasium oder in die gymnasiale Oberstufe einer anderen Gesamtschule.
Zu unterscheiden ist die Integrierte Gesamtschule von der Kooperativen Gesamtschule
(auch Additive Gesamtschule), in der die Schüler zwar unter einen Dach unterrichtet werden,
aber grundsätzlich in Haupt-, Real- und Gymnasialklassen getrennt sind.
Eine Förderschule – auch Sonderschule, Förderzentrum oder Schule
mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt – ist eine Schule für Kinder mit Lernstörungen
oder Auffälligkeiten im emotional/ sozialen Verhalten, die in der allgemeinen Schule nicht oder
nicht ausreichend gefördert werden können, weil die notwendigen Rahmenbedingungen dort nicht
vorhanden sind. Je nach Auffälligkeit gibt es verschiedene Förderschultypen beziehungsweise
Förderschwerpunkte.
Insgesamt gibt es laut
taz
2007 in Deutschland etwa 430.000 Schüler an diesen Schulen, das sind etwa 4,5 % aller Schüler
in Deutschland.
Ein Gegenkonzept, das z. B. in den Vereinigten Staaten die Förderschulen vollständig in die Nische
privater Träger zurückdrängt, ist die integrative Beschulung behinderter Kinder an den Regelschulen.
Grundlage für die Aufnahme beziehungsweise Überweisung eines Kindes in eine Förderschule ist die
Feststellung eines spezifischen sonderpädagogischen Förderbedarfs nach einem von den
Ländern gesetzlich geregelten Verfahren. Der Förderbedarf orientiert sich an Art und Umfang der
Behinderung bzw. Auffälligkeit. Diesem Förderbedarf kann grundsätzlich in einer Förderschule
oder auch durch Integration in einer allgemeinen Schule entsprochen werden. In einigen Ländern gibt
es ein weitgehendes Wahlrecht der Eltern zwischen beiden Formen. Einer häufig qualitativ und
quantitativ besseren technischen und pädagogischen Ausstattung der Förderschulen steht die Möglichkeit
einer besseren gesellschaftlich-sozialen Integration des Kindes in einer allgemeinen Schule gegenüber.
Um zusätzliche Kosten bei der sonderpädagogischen Förderung in der allgemeinen Schule zu reduzieren
und pädagogisches Know-how zu bündeln, sind so genannte Integrationsschulen entstanden; das sind
Schulen, in denen in mehreren Klassen häufig auch zwei oder drei Kinder mit Behinderung am Unterricht
teilnehmen.
Förderschultypen im Überblick
Man unterscheidet folgende Schultypen, die auf den jeweiligen Förderbedarf gezielt eingehen können,
wobei nicht alle Schultypen in allen Ländern eingerichtet sind oder auch anders benannt werden:
Das Hyperaktive Kind und seine Probleme
Autor: Cordula Neuhaus
Verlag: Ravensburger
ISBN: 3-473-42747-0
Hyperaktive Jugendliche und ihre Probleme
Autor: Cordula Neuhaus
Verlag: Ravensburger
ISBN: 3-332-01088-3
Das ADS Buch
Neue Konzentrationshilfen für Zappelphilippe und Träumer
Autor: P.M.Hammer
Aust Claus Verlag: Oberste Brink
ISBN: 3-9804493-6-x
Absolut empfehlenswertes Buch für die Träumer unter den ADS´lern
Zappelphilipp und Störenfrida lernen anders
Wie Eltern ihren hyperaktiven Kindern helfen können, die Schule zu meistern
Autor: J.Freed
L.Parsons
Verlag: Beltz
ISBN: 3-407-22834-1
Der Titel des Buches ist nicht wirklich gut gewählt, jedoch der
Inhalt erhält sehr viel wertvolle Tipp´s zum Thema lernen
Zwanghaft zerstreut
Hallowell, Edward M. & Ratey, John:. rororo.
Ein hervorragendes Buch zur ADS - Symptomatik bei Erwachsenen.
Die Chaosprinzessin
Autorin: Sari Solden/ ISBN: 3-933067-02-2/
Frauen zwischen Talent und Misserfolg/ Es geht um Lebensbilder, klinische Untersuchungen und
besondere Herausforderungen, mit denen sich Frauen mit ADS auseinandersetzen müssen.
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www.lernfoerderung.de (ADS-Lerntipps für Pädagogen und betroffene Familien)
www.ag-adhs.de (Arbeitsgemeinschaft der Kinder und Jugendärzte )
www.ads-ev.de (Erwachsene und Kinder mit AD(H)S)
www.opti-mind.de (Lernförderung )
www.legasthenie.de (Lese- Rechtsschreibschwäche)
www.adhs-deutschland.de (Bundesverband)
www.hyperaktiv.de (Erwachsene und Kinder mit AD(H)S)
www.hbf-ev.de (Hochbegabtenförderung)
www.ads-im-erwachsenenalter.de (Erwachsene mit AD(H)S)
www.ads-kurse.de (Was ist ADS bzw. ADHS? v. Chrstine Falk-Frühbrodt, M.A.)
Vortrag mit Bruno Kaufmann am 08.10.2014
Gemeinsam mit der Lebenshilfe hatten wir am Mittwoch, 8.10.2014 zu einem Vortrag mit dem Thema AD(H)S in Familien „Gemeinsam leben, mit dieser besonderen Art der Wahrnehmung“ eingeladen. Die Veranstaltung fand in der Nardini-Schule in Germersheim statt; Mitarbeiter der Lebenshilfe hatten die Räumlichkeiten bestuhlt und Tische mit Infomaterial sowie einladende Stehtische zur besseren Kommunikation aufgestellt.
Nach einem kleinen Umtrunk zum Jubiläum „50 Jahre Lebenshilfe“ erfolgte die Begrüßung der zahlreichen Zuhörer durch Herrn Großhans vom Leitungsteam der Lebenshilfe/ Abteilung „Offene Hilfen“. Anschließend berichtete unser 1. Vorsitzender Kurt Fix kurz über das Tun vom Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. um sogleich das Wort an Herrn Kaufmann weiter zu geben. Herr Kaufmann ist Diplom-Pädagoge, Elternberater bei ADS/ADHS und systemischer Berater/Therapeut i.A. (SGST) und stellte sich den Zuhörern selbst vor.
Die Überleitung zum Thema war schnell hergestellt und Herr Kaufmann erläuterte zunächst die AD(H)S-Problematik:
Die Symptome Unruhe, impulsives Verhalten und Konzentrationsschwierigkeiten betreffen in den verschiedensten Charakteristika immer mehr Kinder und Jugendliche. Schnelle und passgenaue Lösungen werden daher von allen Beteiligten herbeigesehnt. Der Alltag stellt Menschen mit AD(H)S und deren Angehörige immer wieder vor große Herausforderungen, für deren Bewältigung sie sich oftmals Unterstützung wünschen. Ziel ist es, dem Negativ-kreislauf von Frust, Überforderung und negativem Selbstkonzept zu gelangen. Nun hatten die Zuhörer einen Einblick und konnten sich besser vorstellen, wie ein AD(H)S-ler so „tickt“.
Die Blickrichtung und Orientierung gehe hin zur Lösung und dem Aspekt, wie man seine Kinder zielorientiert fördern und unterstützen kann. Man solle dabei gleichzeitig in einem guten Kontakt und einer achtsamen Kommunikation bleiben können. Da Achtsamkeit auch viel mit Wertschätzung des Gegenübers zu tun hat ist dies ein sehr wichtiger Aspekt.
Mit Beispielen aus seiner täglichen Praxis wurde der Vortrag immer wieder aufgelockert.
Herr Kaufmann gab Impulse für Interessierte und Unterstützungsvorschläge für Eltern im Umgang mit ihren Kindern.
Die Ressourcen und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen sollen entdeckt, gestärkt und weiterentwickelt werden. Neue Wahlmöglichkeiten im Denken und Handeln zu erkennen und zu nutzen ist ein guter Ansatz, im manchmal festgefahrenen Alltag endlich Erfolge zu bekommen. Im günstigsten Fall verfestigen sich neu gewonnene Erkenntnisse und eine Aufwärtsspirale setzt sich in Gang. Dies ist ein wichtiges Ziel und sollte immer wieder aufgegriffen und kontrolliert und verbessert werden.
Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen. „Was kann nützlich sein im Umgang miteinander….“ oder „welche Handlungsalternativen gibt es noch bei/wenn….“ sind nur eine kleine Auswahl davon. Nachdem der Wissensdurst aller gestillt war wurde Herr Kaufmann von Herrn Großhans und Herrn Fix mit einem Präsent verabschiedet.
Wir waren angenehm überrascht, dass außer betroffenen Eltern auch viel „Fachpersonal“ an dieser Veranstaltung teilgenommen hat. Also Ziel erreicht, eine breitere Öffentlichkeit als Betroffene und Angehörige über die AD(H)S-Problematik zu informieren.
Ein herzliches Dankeschön an die IKK Südwest, die uns bei der Finanzierung unterstützt hat.
Spiele- und Erlebnistag am 20.Juli 2014 - Grillhütte Herxheim
Der Familienbrunch des Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. fand auch in diesem Jahr wieder in der Grillhütte in Herxheim statt.
Die Grillhütte bot die idealen Rahmenbedingungen um einen gemütlichen Tag für und mit Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom zu begehen.
Gemeinsam frühstücken, die Seele baumeln lassen, und die Kinder in guten verantwortungsbewussten Händen zu wissen, genossen die ADS Eltern in vollen Zügen.
Strukturen sind für Kinder mit AD(H)S sehr wichtig.
Täglich Rituale geben ihnen die nötige Sicherheit.
Beim Familienfest gehörte das gemeinsame Frühstück dazu. Zusammen am Tisch sitzen, sich an Gesprächen beteiligen, abzuwarten und nicht gleich raus zu platzen, trotz motorischen Problemen sich an Messer und Gabel heranzutrauen, und immer wieder doch so sein zu dürfen, wie man ist. Das war das angestrebte Ziel dieser Veranstaltung.
Viele der anwesenden Kinder und Jugendlichen stehen vormittags noch unter einer gut wirkenden Medikation. So war Michael Kipp darum bemüht, vor allem in dieser Zeit Spiele und Entspannungsübungen zur Förderung der Koordination und Verbesserung der Feinmotorik anzubieten.
Während die Kinder bei Spielen waren, nutzten die Eltern die Zeit zum Plausch.
Gespräche zum Thema Medikation und Therapie, Probleme im Alltag, zuhause in der Familie, in der Schule, im (falls möglich) Verein etc. konnten so von den anwesenden Eltern in gemütlicher und ungezwungener Atmosphäre stattfinden.
Selbstverständlich waren sie auch gerne bereit aktiv beim gemeinsamen Spiel mit Outdoorgeräten, Bällen, Seilen usw. mitzuwirken.
Im geschützten Gelände durften die vorwiegend hyperaktiven Kinder zwischen den angebotenen Aktivposten immer wieder herumtollen, toben und auch mal schreien. Bäume und Sträucher auf dem Gelände luden zu Erkundungen und Streifzügen ein. Mit Stöcken und Schaufeln bewaffnet, zog es die Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 - 15 Jahren immer wieder mal los in den Wald. Selbstverständlich immer unter der bewährten Führung des Erlebnispädagogen Michael Kipp. In der Gruppe zu agieren und sich auf andere einzulassen, ist ein wichtiger Punkt in der Förderung von Sozialkompetenz (bei ADSlern meist nicht vorhanden).
In dem Aktivposten durch den Erlebnispädagogen Michael Kipp ging es vor allem um eine Mischung aus Bewegungs- und Themenspielen im Indoor- und Outdoorbereich. Hatte man bei der Terminfindung schon mit hochsommerlichen Temperaturen gerechnet, war das Wetter an diesem Sonntag doch eher durchwachsen. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen und so blieb es weitestgehend trocken.
Michael Kipp wollte in seinem Spielkonzept mit den aufmerksamkeitsschwachen Kindern, deren Kreativität und Phantasie anregen.
Dabei galt es aber ganz besonders, strukturiert und angeleitet zu agieren. Nicht ganz einfach war es dabei für den Pädagogen, die Brücke zu schlagen zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Hyperaktivität. Die einen sprunghaft, quirlig und aufbrausend, die anderen oft langsam, verträumt und antriebslos.
Kipp hatte sein Konzept ideal ausgearbeitet.
Zwischen den Aktivitäten ergab sich immer wieder der Familienkontakt in Form von kleinen Pausen. So wurde natürlich auch eine warme Mahlzeit von Eltern und Kindern gemeinsam genossen.
Der Spaßfaktor sollte selbstredend, bei allen Aktivitäten dieses AD(H)S Familientages/brunch immer an erster Stelle stehen. Oft stehen wöchentlich immer wiederkehrende Termine in deren Kalender. Ergotherapie und Sprachtherapie, Neuro- und Biofeedback, Krankengymnastik, Nachhilfe..... Umso mehr tat allen diese stressfreie Tagesveranstaltung gut.
Eltern von Kindern mit AD(H)S sind es gewohnt, immer in Habachtstellung zu sein. Immer auf Unvorhersehbares reagieren zu müssen, mit Emotionen, Wutausbrüchen und in sich Zurückziehen zu rechnen und darauf einzugehen.
In und um die Grillhütte gab es keine hysterischen und weinenden, keine quengelnden und keine zornigen Kinder. Auch in diesem Jahr ging ein erlebnisreicher und unterhaltsamer Tag für alle Beteiligten am späten Nachmittag zu Ende. Nach einem letzten Tee/Kaffee und einem Stück Kuchen, verabschiedeten sich alle zufrieden. Die Eltern erholt und die Kinder ausgetobt und müde.
Das alljährliche Familienfest des Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. tat und tut der gesamten Familie gut. Alle kamen dabei auf ihre Kosten.
Nochmals herzlichen Dank an die DAK, die bei diesem Projekt die Kosten für den Aktivposten übernommen hat.
Anders Denken Handeln Sein
Unter dieser Überschrift hatten am 12.06.2013 der Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. und die Lebenshilfe Germersheim zu einem Vortrag der Diplom Psychologin und Diplom Heilpädagogin Cordula Neuhaus in die Räume der Lebenshilfe nach Minderslachen eingeladen.
Cordula Neuhaus ist eine bundesweit anerkannte Fachfrau in der Arbeit mit von AD(H)S betroffenen Kindern und Erwachsenen.
Entsprechend groß war der Besuch bei der Veranstaltung.
Mehr als 150 Gäste konnten an diesem Abend begrüßt werden.
Im Publikum waren erwachsene Betroffene, Eltern mit von AD(H)S betroffenen Kindern, ErzieherInnen, LehrerInnen und viele andere Interessierte aus den verschiedensten Berufsfeldern.
In ihrem Vortrag legte Frau Neuhaus dar, dass es häufig immer noch die Meinung gibt die AD(H)S – Diagnose sei ein „Mode-Trend".
Anderseits macht sie deutlich, dass es in den letzten acht bis zehn Jahren eine Entwicklung gibt, die diese Einschätzung deutlich widerlegt. Seriöse internationale Forschung belegt, dass es sich bei der Diagnose von AD(H)S um ein Krankheitsbild handelt, das behandelt werden kann und muss. Hierzu konnte sie dem Publikum sehr anschaulich aus ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang mit betroffenen Kindern Tipps und Ratschläge geben.
Am Ende des Vortrags konnten aus dem Publikum direkt Fragen an Frau Neuhaus gestellt werden.
Die Rückmeldungen auf diese Veranstaltung waren durchweg positiv, es war ein interessanter und aufschlussreicher Vortrag.
So sahen es auch die kooperierenden Veranstalter, die zu dieser überaus erfolgreichen Veranstaltung gemeinsam mit uns eingeladen hatten.
Für das Jahr 2014 ist schon eine weitere gemeinsame Veranstaltung in Vorbereitung.
Nochmals herzlichen Dank der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die uns bei diesem Projekt finanziell unterstützt hat.
Erlebnistag mit Paddelspaß
Für den diesjährigen Familientag für Vereinsmitglieder hatte sich das Führungsteam des Arbeitskreises ADS Südpfalz e.V. etwas ganz besonderes einfallen lassen. Nachdem man schon mehrere Jahre hintereinander den Kinderaktionstag bei der Grillhütte Kandel gefeiert bzw. veranstaltet hatte, traf man sich erstmals beim schönen Vereinsgelände des Freizeitclub in Leimersheim.
Schon morgens trafen sich die ca. 45 Teilnehmer im Alter von 4 - 54 Jahren. Beim gemeinsamen Kaffee der Eltern lernten sich die Kinder und Jugendlichen beim Spiel auf dem Außengelände vorm Bootshaus z.T. erstmals kennen. Der Jugendwart des Freizeitclub Jörg Mergen vermittelte zusammen mit dem Beisitzer des ADS Team Kurt Fix den interessierten Teilnehmern die Grundbegriffe in Sachen Boot führen, ein- und aussteigen, lenken, Koordination usw. Selbstverständlich wurde großen Wert vor allem auf den guten und angepaßten Sitz der Schwimmwesten gelegt.
Dann gings auch schon in mehreren Kanu´s los, die Gewässer um Leimersheim zu erkunden.
Dass so eine Bootstour hungrig und durstig macht, konnte man dann beim gemeinsamen Mittagessen feststellen. Leckeres Gegrilltes gab´s vom Vorsitzenden Gerd Schoproni, der an der Feuerstelle auch die nötige Aufsicht für die neugierigen und quirligen Jungs des ADS Vereins sicherstellte. Knackige Salate schmeckten zu gekühlten Getränken in gemütlicher ausgelassener Runde. Nach der gemeinsamen Stärkung nutzte der ein oder andere noch einmal die Gelegenheit eine kurze Paddeltour zu unternehmen.
Im Anschluß daran, mussten die Boote selbstverständlich von den Teilnehmern gereinigt und wieder in die entsprechenden Räumlichkeiten gebracht werden. Bei Kaffee und Kuchen gab es viel Gesprächsstoff zum Thema Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom, während die Kid´s sich rund um das Vereinsgelände austoben konnten. Auch hier war wieder Kurt Fix in seiner Eigenschaft als Erlebnispädagoge der Mann für alle Fälle. Ball und Gesellschaftsspiele machten den teilnehmenden Kindern den Kanutag zu einer kurzweiligen und spaßigen Angelegenheit. Und wenn´s den Kindern gut geht - dann gefällts auch den Eltern.
Das ADS Team bedankt sich auf diesem Weg noch einmal beim Freizeitclub Leimersheim und dessen Vorsitzenden Gerd Schoproni für die tolle Bewirtung und Zurverfügungstellung des Vereinsheims und der Boote. Bei den aktiven Mitpaddlern Jörg Mergen, Karin Eßwein und Michaela Herold bedankte sich der Arbeitskreis ADS Südpfalz e.V. mit einem Präsent.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim Freizeitclub Leimersheim.